Benedikt Frings
NPD
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Frage von Manfred B. •

Frage an Benedikt Frings von Manfred B. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Dr. Frings,

Ihre Parteifreunde in Sachsen fordern plakativ die "Todesstrafe für Kinderschänder". Abgesehen davon, dass jemand, der ein Kind sexuell missbraucht und tötet zum Schutz der Allgemeinheit für den Rest seines Lebens in Sicherungsverwahrung gehört, werden Sie als Psychiater mir zustimmen, dass diese Taten nicht bewußt vollzogen werden, sondern das Ergebnis einer psychischen Abnormalität und mangelnder Steuerungsfähigkeit sind. Finden Sie es ethisch vertretbar jemanden zur Strafe für etwas zu töten, für das er im medizinischen Sinne womöglich nicht verantwortlich ist?

Mit freundlichen Grüßen
Buchholz

Antwort von
NPD

Sehr geehrter Herr Buchholz,

Inwieweit die Steuerungsfähigkeit bei Kinderschändern und Kindermördern eingeschränkt ist und die Schuldfähigkeit somit eventuell begrenzt ist, kann man psychiatrischerseits nur im Einzelfall beurteilen.

Die Frage nach der Todesstrafe betrachte ich davon aber gesondert. Die NPD ist, wie alle Parteien, eine weltanschauliche Gruppierung, bei der es um Grundsatzfragen geht, in der wir uns einig sind und andere Fragen, bei der man auch in der Partei verschiedener Meinung sein kann.

Ich persönlich bin gegen jegliche Todesstrafe. Und das vor allem aus zwei
Gründen:
1. zeigt die Praxis in den USA, daß es sehr wohl eine beträchtliche Zahl von Justizirrtümern in dieser Frage gibt, was bedeutet, daß dort Unschuldige von Staats wegen immer wieder unter falscher Beurteilung getötet wurden und werden.
2. die Todesstrafe hat generell auch den Aspekt von Rache von Seiten der Angehörigen aber auch aus Sicht der Gesellschaft. Wenn man sich einmal genau anschaut, wie die Bevölkerung in den Ländern, in dem die Todesstrafe öffentlich vollzogen wird, neugierig und fast wollüstig diesem staatlichen Handeln zuschaut, dann stellt sich die Frage, ob dieses staatliche Handeln wirklich kriminalpräventiv ist oder nicht vielmehr auch zur kulturellen Verrohung der Gesellschaft beiträgt.

Dr. Frings, Köln