Frage an Bela Bach von Raymund M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Bach,
auf Ihrer Internetseite habe ich erfahren, dass Sie im 6.Semester Jura studieren. Wollen Sie im Falle, dass Sie in den Deutschen Bundestag gewählt werden, Ihr Studium unterbrechen oder fortsetzen? Können Sie meine Sorge verstehen, dass Sie - da finanziell nicht auf eigenen Beinen stehend - etwas anfälliger für "freundliche Angebote" der Lobbyisten sind als andere?
Mit freundlichen Grüßen
Raymund Messmer
Sehr geehrter Herr Messmer,
vielen Dank für ihre Frage über www.abgeordnetenwatch.de vom 14.09.2013.
In der Tat stellen Sie eine völlig berechtigte Frage, die auch bei vielen Hausbesuchen oder an Infoständen oftmals an mich herangetragen wurde. Daher freut es mich, auch auf diesem Portal Ihnen und allen interessierten Wählerinnen und Wählern mitteilen zu können, dass ich mein Studium auch im Falle meiner Wahl in den Bundestag auf jeden Fall fortsetzen und erfolgreich abschließen möchte.
Ich teile ihre Bedenken, dass Abgeordnete immer dann auch in einem Gewissenskonflikt stehen, wenn sie das Mandat aus finanziellen Gründen unbedingt benötigen bzw. glauben dies zu tun. Daher möchte ich selbst niemals finanziell von der Politik abhängig sein. Ich denke allerdings nicht, dass Abgeordnete dann „anfälliger“ für Lobbyisten wären, wenn sie weniger Geld verdienen. Vielmehr wäre die Neigung, auch mal zu seinen Überzeugung zu stehen und sich unter Umständen gegen die eigenen Fraktion zu stellen, geringer. Lobbyismus ist ein grundlegendes Problem. Dafür sind Menschen aus finanziellen Gründen weniger anfällig, denn aus systemischen und charakterlichen: Finanziell schwächere Abgeordnete sind jedenfalls meiner Wahrnehmung nach nicht mehr anfällig als finanziell besser gestellte Abgeordnete.
Ich jedenfalls möchte mich im Bundestag für meine Überzeugungen und im Interesse meiner Wählerinnen und Wähler für eine gerechte Zukunft einsetzen. Auch daher ist aus politischen Gründen die erfolgreiche Beendigung meines Studiums ein wichtiges Ziel für mich selbst.
Dennoch finde ich es richtig, dass auch Studierende und junge Menschen, die vielleicht finanziell nicht besonders gut abgesichert sind, im Parlament vertreten sind. Sind Sie nicht auch der Ansicht, dass das Parlament ein Querschnitt der Bevölkerung sein sollte? An abgesicherten Beamtinnen und Beamten und auch finanziell gut abgesicherten Selbstständigen, Unternehmern, usw. mangelt es dem Bundestag meiner Einschätzung nach eher nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Bela Bach