Wie kann es sein, dass Lobbyismus gegen die Interessen der deutschen Bürger*innen im Falle von Frank Schäffler als "ehrenamtliches Engagement" gewertet wird?

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage. Da Sie sich auf meine Aufgaben als Bundestagspräsidentin beziehen, antworte ich Ihnen nicht in meiner Funktion als Abgeordnete, sondern als Vertreterin des Verfassungsorgans Deutscher Bundestag und der Gesamtheit seiner Mitglieder sowie dank der Zuarbeit der Bundestagsverwaltung: 

Grundsätzlich schlagen die Fraktionen des Deutschen Bundestages einmal je Legislatur dem Bundespräsidenten geeignete Personen aus den Reihen ihrer ehemaligen und aktiven Abgeordneten für den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland vor. Voraussetzungen für eine Auszeichnung sind dabei insbesondere eine lange Zugehörigkeit zum Deutschen Bundestag, herausgehobene parlamentarische Funktionen sowie langjähriges ehrenamtliches Engagement. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, leite ich in meiner Funktion als Bundestagspräsidentin die ausführlich begründeten Ordensanregungen weiter. Die endgültige Entscheidung trifft der Bundespräsident. 

Die Auszeichnung bezieht sich auf das Engagement der Abgeordneten im Parlament und im Ehrenamt. Es bedeutet nicht, dass ich oder der Bundespräsident alle politischen Positionen der geehrten Personen unterstützen.

Die allergrößte Zahl von Verdienstorden wird nicht an Politikerinnen und Politiker vergeben, sondern an außergewöhnlich engagierte Menschen der Zivilgesellschaft in unserem Land. Sie finden unter https://www.bundespraesident.de/DE/amt-und-aufgaben/orden-und-ehrungen/verdienstorden/bekanntgabe-der-verleihungen/bekanntgabe-der-verleihungen_node.html regelmäßig eine Bekanntgabe der Verleihungen.

Mit freundlichen Grüßen

Bärbel Bas