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Bärbel Bas
SPD
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Frage von Petra K. •

Was wollen Sie gegen Altersarmut von AltenpflegerInnen und pflegenden Angehörigen unternehmen?

Sehr geehrte Frau Bas, mein Freund, Altenpfleger, der insgesamt 48 Jahre berufstätig war, überwiegend in der Kranken- und Altenpflege, seit 2007 Seniorenzentrum in Ihrem Wahlkreis, 2x Krätze, Corona und Long Covid als Berufserkrankung anerkannt, auch nach 5 Jahren ohne ;Leistungen, mit einer aktuellen Rente in Höhe von 1.007,-- € nach Kürzung um 130,00 €, schlechtergestellt als jeder Bürgergeldempfänger nach Abzug der Miete und ich: 21 Jahre rentenversicherungspflichtige Angehörigenpflege, davon 2 1/2 Jahre 24-Stunden-Pflege, daraus: 236,00 € Rente, warten darauf, dass hohe Vermögen, hohe Erbschaften, hohe Einkommen gerechter besteuert werden, die überfällige Bürgerversicherung für Krankheit und Pflege kommt und eine Grundrente in Höhe von 1.500,-- € für AltenpflegerInnen, die 45 Jahre in die Sozialkassen eingezahlt haben und Langzeit pflegende Angehörige in der Rente besser gestellt werden. Beamte bekommen bereits nach 5 Jahren eine Mindestpension in Höhe von ca. 1.600,-- €.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau K.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich kann gut nachvollziehen, dass es belastend ist, nach einem langen Arbeitsleben mit einer Rente auskommen zu müssen, die kaum zum Leben reicht. Niemand sollte sich im Alter Sorgen machen müssen, ob das Geld für Miete, Lebensmittel oder Medikamente reicht.

Zunächst möchte ich Ihnen und Ihrem Freund empfehlen zu prüfen, ob Sie Anspruch auf Grundsicherung haben. Das ist eine wichtige Unterstützung für Menschen, deren Einkommen im Alter nicht für den notwendigen Lebensunterhalt reicht. Es ist Ihr gutes Recht, diese Hilfe zu beantragen. Ich weiß, dass bürokratische Hürden oft abschreckend wirken, aber es lohnt sich, diesen Schritt zu gehen. Auf der Webseite der Stadt Duisburg finden Sie dazu alle wichtigen Informationen: https://www.duisburg.de/vv/produkte/pro_du/dez_iii/50/grundsicherung_im_alter_und_bei_erwerbsminderung.php.

Langfristig müssen wir als Gesellschaft dafür sorgen, dass Menschen wie Sie im Alter nicht auf staatliche Hilfe angewiesen sind, sondern von ihrer Rente gut leben können. Ein zentraler Hebel dafür sind faire Löhne während des Arbeitslebens – denn wer gut verdient, kann später auch eine gute Rente erwarten. Besonders für Berufe in der Pflege, die körperlich und emotional fordernd sind, setzen wir uns als SPD für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen ein. Dazu gehört auch ein brancheneinheitlicher Tarifvertrag, damit sich Pflegekräfte auf faire Bezahlung verlassen können.

Ich bin außerdem überzeugt: Für die notwendigen Investitionen in die Modernisierung unseres Landes und eine gerechte Sozialpolitik müssen hohe Vermögen, große Erbschaften und sehr hohe Einkommen stärker beitragen. Das fordern wir als SPD. Wir wollen auch die Kranken- und Pflegeversicherung solidarischer gestalten und nachhaltig finanzieren. Insbesondere wollen wir die hohen Eigenanteile bei den Pflegekosten in der stationären Langzeitpflege durch eine Begrenzung auf 1.000 Euro pro Monat (sogenannter Pflegekosten-Deckel) maßgeblich reduzieren – denn Pflegebedürftigkeit darf kein Armutsrisiko sein.

Falls Sie weitere Fragen oder Anregungen zu meiner politischen Arbeit haben, haben Sie selbstverständlich auch die Möglichkeit, direkt mit mir und meinem Team Kontakt aufzunehmen. Mein Wahlkreisbüro in Duisburg erreichen Sie per Mail an baerbel.bas.wk@bundestag.de

Mit freundlichen Grüßen

Bärbel Bas

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