Frage an Babette Winter von Richard B. bezüglich Verbraucherschutz
In unserer von Klimawandel und Artensterben gekennzeichneten Zeit, mit der Aussicht, dass viele EU Staaten die Pariser Klimaziele nicht erreichen werden, muss jede Gelegenheit ergriffen werden, nachhaltigen und umweltschonenden Konsum zu fördern.
Wie stehen Sie zu dem geplanten Verbot von Produktbezeichnungen wie "-Burger" oder "-Schnitzel" für eindeutig ressourcen- und klimaschonendere pflanzliche Produkte? Würde dies Ihrer Ansicht nach nicht zu einer erschwerten Vermarktung und Verbreitung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln führen, welche aus ökologischer Sicht gestärkt werden sollten?
Die Diskussion über die Bezeichnung für vegetarische Varianten von
ansonsten typischerweise mit Fleisch hergestellten Lebensmitteln läuft
schon seit Jahren. Ich will ehrliche und klare Bezeichnungen, die dem
Verbraucher/der Verbraucherin Klarheit geben und ihnen die Möglichkeit
geben sich bewusst zu entscheiden. Butter und Margarine ist hier ein sehr
gutes, klares Beispiel, das eindeutig im Namen deutlich macht: Butter =
tierisch, Margarine = pflanzlich. Derzeit wird diese Schwelle aber oft
bewusst verwischt. Ein Beispiel - das nicht aus dem Bereich der Veganer
kam, sondern aus der Lebensmittelindustrie - war vor Jahren der
"Analogkäse". Ein käseähnliches Produkt, das nicht aus Milch besteht,
sondern rein pflanzlich ist. Das war Verbrauchertäuschung.
Ich finde es besser, vegane Produkte klar als solche zu bezeichnen, ganz
selbstbewusst zu sagen, dass es sich hier um ein Produkt ohne tierischen
Anteil handelt. Erkennbare Bezeichnung zwischen tierischen und pflanzlichen
Produkten statt Verschwimmen der Grenzen dient allen Verbraucherinnen und
Verbrauchern. Daran muss uns doch alle gelegen sein.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Babette Winter MdEP