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Axel Knoerig
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Frage von Kerstin B. •

Frage an Axel Knoerig von Kerstin B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Knörig,

wie stehen Sie zur Widerspruchslösung bei der Organspende? Ich habe seit 2008 einen Organspendeausweis und ich bin der Meinung, dass wir wie in 18 anderen EU-Ländern, die Widerspruchslösung einführen sollten. Es gibt immer noch zu wenig Organspender und viel zu wenige setzen sich mit dem Thema auseinander. Zumeist erst, wenn sie selbst oder jemand im näheren Umfeld betroffen sind/ist.

Scheinbar ist das Thema gerade nicht sehr interessant aber es ist trotzdem sehr wichtig!

Über Ihre Antwort oder Meinung zu dem Thema wäre ich erfreut.

Mit freundlichem Gruß

K. B.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Organspende.

Genau wie Sie sehe ich mit Sorge, dass die Zahl der Organspender bundesweit seit Jahren immer mehr zurückgeht. Um den Trend zu stoppen und umzukehren, sind im Koalitionsvertrag organisatorische Verbesserungen in den Kliniken vereinbart worden. Konkret heißt es: „Wir wollen die Zahl der Organspenden in Deutschland erhöhen. Dazu werden wir eine verbindliche Freistellungsregelung für Transplantationsbeauftragte schaffen und diese finanzieren. Die Organentnahme wird höher vergütet.“ Die organisatorische Verbesserung in den Kliniken ist ein wichtiger Ansatzpunkt. Darüber hinaus wird diskutiert, von der Entscheidungslösung, wie sie aktuell in Deutschland angewandt wird, zur Widerspruchslösung zu wechseln. In diesem Zusammenhang möchte ich anmerken, dass durch verschiedene Maßnahmen in einzelnen Bundesländern trotz der Entscheidungslösung die Zahl der Organspenden erhöht werden konnte. Im Vergleich dazu haben sich in Schweden die Organspendezahlen trotz Einführung der Widerspruchslösung nicht verbessert. Man kann also nicht ohne Weiteres sagen, die Widerspruchslösung würde automatisch zu besseren Organspendezahlen führen und die Zustimmungslösung würde schlechte Organspendezahlen mit sich bringen.

Vielmehr müssen wir dazu übergehen, den Menschen, die ihr Organ spenden, und ihren Familien den gebührenden Dank und Anerkennung entgegenzubringen. Denn durch eine breite politische und gesellschaftliche Anerkennung der Organspende kann das Thema noch besser in der Gesellschaft etabliert werden.

Immer noch ist es leider so, dass ein Großteil der Bevölkerung über das Thema Organspende nicht ausreichend informiert ist. Dazu kommt, dass es aufgrund von zurückliegenden Transplantationsskandalen negativ besetzt ist. Hier meine ich, dass die Krankenkasse mehr in die Pflicht genommen werden müssen, um ihren Informations- und Aufklärungspflichten nachzukommen.

Ebenso muss aus meiner Sicht die Beteiligung von Spendern, deren Verwandte auf ein Spenderorgan angewiesen sind, an Systeme der Lebendspende im europäischen Ausland angepasst werden.

Sehr geehrte Frau B., die Organspende ist und bleibt ein wichtiges Thema.

Mit besten Grüßen

Axel Knoerig MdB

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