Frage an Ates Gürpinar von Jörn H. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Ein friedliches, gewaltfreies und doch wirksames Mittel im Kampf des palästinensischen Volkes für einen eigenen souveränen Staat ist für mich BDS (boycott, deinvest and sanctionary). Die Linke ist tief gespalten in der Frage der Solidarität mit Israel, wie denkst Du und wie ist Deine Positionierung dazu?
Sehr geehrter Herr Haferkorn,
DIE LINKE ist nicht Teil der BDS-Kampagne. Ich halte es aus unserer Geschichte heraus schon für falsch, sich an Kampagnen zu beteiligen, die den Boykott israelischer Produkte fordern - nebenbei wäre sie auch wirkungslos. Nach unserer Überzeugung ist für die Sicherheit Israels eine Friedenslösung mit der palästinensischen Seite notwendig. Ziel einer solchen Lösung ist ein lebensfähiger palästinensischer Staat in völkerrechtlich verbindlichen Grenzen. Mit großem Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass wesentliche Akteure kein Interesse an einer solchen Zwei-Staaten-Lösung erkennen lassen. Für mich besteht die entscheidende Einflussmöglichkeit darin, auf beiden Seiten die friedensorientierten Kräfte zu stärken.
Herzliche Grüße
Ates Gürpinar