Werden Sie sich für ein Verbot des Verkaufs von Welpen und anderen Tieren über Online-Plattformen einsetzen?
Ich halte ein solches Verbot für wichtig und sinnvoll, denn zum einen sind die Tierheime in ganz Deutschland häufig überfüllt. Konkret betrifft das auch die hessischen Tierheime und das Tierheim in Darmstadt. Und zum anderen stammen z.B. Welpen, die über Online-Plattformen angeboten werden, zumindest nicht selten aus Massen-Zuchten und werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt.
Sehr geehrte Frau E.,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 29.07.2024.
Der Bundesrat hat am 5. Juli 2024 eine umfassende Stellungnahme und Änderungsvorschläge zum Tierschutzgesetz an die Bundesregierung übermittelt. Als nächstes befasst sich die Bundesregierung mit der Stellungnahme des Bundesrates. Sie leitet im Anschluss den Gesetzentwurf zusammen mit ihrer Antwort auf die Stellungnahme des Bundesrates an den Bundestag weiter. Dies gilt es abzuwarten.
Aus Sicht der CDU/CSU hat Deutschland eines der besten Tierschutzgesetze der Welt. Tierschutzthemen müssen wir noch stärker im Einklang mit unseren europäischen Nachbarn harmonisieren. Die Standards unserer Nutztierhaltung, Bedingungen für Tiertransporte, Heimtierhandel oder der illegale Welpenhandel lassen sich nur gemeinschaftlich in der EU wirksam regeln. Die aktuell noch von der Bundesregierung vorgesehenen Änderungen haben aber insbesondere spürbare einseitige negative Folgen für die heimische Landwirtschaft in Deutschland. Deutlich mehr Bürokratie und höhere Kosten für die Tierhalter. In der Folge wird unsere landwirtschaftliche Erzeugung weiter ins Ausland ausgelagert. Das ist weder im Sinne unserer Landwirtschaft noch des Tierschutzes.
Insbesondere beim Online-Handel mit Welpen müssen wir zudem bedenken, dass es auch seriöse Züchter gibt, die durch eigene Internetseiten auf ihre Welpen aufmerksam machen. Daher würde ein generelles Verbot auch seriöse Händler betreffen. Vielmehr müssen wir die Mechanismen verschärfen, mit denen wir Internetseiten auf ihre Seriosität hin kontrollieren. Auch müssen potenzielle Kunden besser darüber informiert werden, wie man einen legalen von einem illegalen Handel unterscheidet.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Astrid Mannes