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Armand Zorn
SPD
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Frage von Ronald W. •

CORONA-Pandemie Welche Maßnahmen halten Sie für angemessen zur Eindämmung der 4.Welle

Hallo Herr Zorn, mittlerweile gibt es in DE ausreichende, effiziente Impfstoffe und jeder, der dies möchte, kann sich impfen lassen. Dahingehend sind die CORONA- Testungen je nach Durchführung fehleranfällig. Halten Sie es daher zur Bekämpfung einer 4. Welle für angemessen, dass Geteste weiterhin genau so behandelt werden sollen wie Geimpfte & Genesene. In den Niederlanden hat dies z.B. bei Massenveranstaltungen zu einem Anstieg der Inzidenzen geführt.

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Antwort von
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Guten Tag Herr Wagner,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Qualität der Durchführung von Covid-19-Tests sollte dadurch sichergestellt sein, dass mit der Änderung der Coronavirus-Testverordnung durch die Bundesregierung größtenteils seriöse Anbieter wie Arztpraxen und Apotheken zur Testung beauftragt sind und Drittanbieter nur noch in Ausnahmefällen und unter strengen Auflagen Tests durchführen können. Dennoch ist es richtig, dass Antigentests auch bei korrekter Durchführung falsch-negativ ausfallen können, sei es wegen mangelnder Sensitivität oder wegen zu geringer Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze. Eine Impfung ist der wirksamste Schutz gegen SARS-CoV-2 und deutlich sicherer und nachhaltiger als Testungen, somit auch kostengünstiger für die Solidargemeinschaft. Ohne eine ausreichend hohe Impfquote werden wir keinen Weg aus der Pandemie finden und je schneller wir diese erreichen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass das Virus Escape-Mutationen hervorbringt, gegen die kein Impfschutz besteht.

Aufgrund dieser Überlegungen und der "Feldversuche", die unter anderem wie von Ihnen erwähnt in den Niederlanden zu beobachten waren, halte ich es für sinnvoll, Getesteten nicht den gleichen Unbedenklichkeitsstatus wie immunisierten Personen zuzugestehen. Dies dient der Sicherheit vulnerabler Gruppen, deren Immunsystem geschwächt ist oder die sich nicht impfen lassen können und fungiert hoffentlich auch als Anreiz für viele Unentschlossene, sich impfen zu lassen. Nichtsdestotrotz sollten wir verstärkt positive Anreize setzen, um die Menschen von den Vorzügen der Impfung zu überzeugen. Auch dürfen wir nicht vergessen, dass es Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen können, nicht zuletzt Kinder unter 12 Jahren, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist. Für diese müssen Ausnahmeregeln gelten, um nicht Teile der Gesellschaft unverschuldet vom öffentlichen Leben auszuschließen.

Insgesamt möchte ich mich im Falle meiner Wahl dafür einsetzen, dass die Politik sich bei der Beurteilung von Testergebnissen, durchgemachten Infektionen und Impfungen stets nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft richtet, statt ihre Entscheidungen zur Pandemiebekämpfung anhand kurzfristiger populistischer Stimmungslage zu treffen.

 

Bleiben Sie gesund!

Armand Zorn

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