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Frage von Andreas H. •

Frage an Antonia Mertsching von Andreas H. bezüglich Wirtschaft

Antonia Mertsching erst Mal Danke das sie mir geantwortet haben. Aber meine Frage hat nicht auf tropische Wälder hingewiesen. Wir schlachten unsere Wälder in der Lausitz und um im östlichen Mitteleuropa. Für den Bauprofit in Asien und den USA. Sie sind aus Weißwasser und haben sie noch nie die täglichen Züge Richtung Stralsund bemerkt. Das Holz für Deutschland reicht aus aber wir können nicht die Fehler der Welt heilen.
Dazu kommt das der Truppenübungsplatz in der höchsten Schutzkategorie nach dem Nationalpark steht ...wissen sie das nicht? Wie sieht für sie ein vernünftiger Holzbau in der Lausitz aus?

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Antwort von
DIE LINKE

Hallo Herr H.,

dass die Wälder in der Lausitz regelrecht geschlachtet werden, ist mir nicht so ganz bewusst - wie kommen Sie darauf? Und es wäre mir neu, dass wir zum Bauprofit in Asien und in den USA beitragen, zumal es da woanders her sicherlich günstiger und umweltsündiger Holz hergibt. Wie kommen Sie darauf, dass wir als verhältnismäßig kleines Land (im Verhältnis zur ganzen Welt), Fehler in der Welt heilen? Denn ehrlich: der Waldbestand in Deutschland nimmt zu - die letzten Ur- und Regenwälder werden in Rumänien, Brasilien oder auf Borneo gerodet; da sehe ich eher die Katastrophen!

Dass derzeit viel Holz transportiert wird, hat vermutlich eher etwas mit dem trockenen Sommer letztes Jahr zu tun. SachsenForst kommt nicht hinterher, die Wälder zu räumen (eigenes Thema für sich) und soweit ich weiß, arbeiten alle verfügbaren Kräfte - staatlich und privat - seit letztem Sommer an der Beräumung. Jetzt soll ja auch schon Holz im Kraftwerk eingelagert werden:
https://kommunalwirtschaft.eu/ggsc/detail/i34100

In unserer Region besteht eher oder weiterhin die Notwendigkeit, Waldumbau zu betreiben, Mischwälder anzulegen und auch vertikal mehr Durchmischung in die Wälder zu bringen, also unterschiedliche Altersstufen der Bäume.

Wie ein vernünftiger Holzbau in der Lausitz aussehen kann, das würde ich gerne in der kommenden Legislatur bearbeiten. Mit dem Strukturwandel kommt in der Lausitz das Stichwort Bauen 4.0. Wie kann das aussehen? Auf welche Erfahrungen und Traditionen können wir hier zurückgreifen? Was ist forstwirtschaftlich wo machbar? Welche weiteren nachwachsenden Rohstoffe wie Hanf kommen für das Bauen 4.0 in Frage?

Beton und Sand sind jedenfalls keine nachwachsenden Rohstoffe und Zement hat eine unterirdische CO2-Bilanz. Gebaut werden muss aber auch weiterhin - also, welchen Beitrag können wir hier in Zukunft dazu leisten?

Gern lade ich Sie zu einer Veranstaltung zum Thema in der kommenden Legislatur ein oder bei einem persönlichen Gespräch können Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen mit mir teilen und sich einbringen..

Herzlichen Gruß

Antonia Mertsching