Frage an Antonia Mertsching von Rolf und Rosemarie K. bezüglich Energie
Guten Morgen, werte Abgeordnete Antonia Mertsching,
wir haben die Wochenbeilage der SZ 19./20. Juni 2021 gelesen und vermissen eigentlich in dem interessanten Artikel auf Seite 14 " Muss die Lausitz Energieregion bleiben? " eine Bemerkung betreffs eventuell vorgesehene Lagerung von Atommüll in der Lausitz, in der Region, die nach 1990 schwer gebeutelt wurde. Wir hoffen sehr, dass sich die Wissenschaftler, Ökonomen und Politiker anders entscheiden; denn das wäre sehr, sehr negativ und politisch verwerflich, aber schon wieder typisch kapitalistisch.
Viele Menschen in unserer Region sagen zu diesem Thema:" Der Westen soll seinen Atommüll selbst behalten, was sehen denn die ursprünglichen Pläne dafür vor? "
Wir bitten Sie von Herzen zu der anstehenden Entscheidung Gründe vorzubringen die dagegen sprechen und es auf keinen Fall zu dieser Maßnahme kommt.
Hat die Alt- BRD den Osten befreit von Arbeitsplätzen und allem anderen Positiven, so sind wir nicht schon wieder Lückenfüller. Und schon sind wir beim leidigen Thema Atomenergie und Atombomben. Die Regierung muss endlich gegen die Lagerung von Atombomben in Deutschland sein. Bitte, bitte setzen Sie sich dafür ein.
Bleiben Sie gesund und freundlich gegrüsst von Fam. Krämer.
Liebe Familie Krämer,
vielen herzlichen Dank für Ihre Mail.
Bei dem Interview ging es ja um das Thema Beteiligung im Strukturwandel.
Dieses Thema verfolgen wir als LINKE mit größter Leidenschaft, da wir
der festen Überzeugung sind, dass der Ausstieg aus der
Braunkohleverstromung und der Strukturwandel nur gelingen kann, wenn wir
die Menschen "mitnehmen" - also ordentlich darüber informieren, was
passiert, die Entwicklung und Projektvorschläge transparent machen und
auch wer über was entscheidet; und auch den Menschen die Möglichkeit zu
geben, sich einzubringen, Ideen zu entwickeln und diese umsetzen zu können.
Alles, was mein Team und ich dazu erarbeiten, finden Sie auf der
Homepage: www.antonia-mertsching.de
Von daher hat bei diesem Interview die Frage, ob die Lausitz als
Lagerstätte für den Atommüll in Frage kommt, keine Rolle gespielt.
Welche Region in Deutschland es sein wird, wird nach einem
transparenten, rein wissenschaftlichen Verfahren über die nächsten zehn
Jahre entschieden. Es geht darum, den sicherst möglichen Standort zu
finden - und dieses Interesse sollten wir alle verfolgen. Immerhin wird
ja auch heute noch Atommüll für und in Gesamtdeutschland produziert.
Politisch kann ich Ihr Ansinnen natürlich nachvollziehen, dass der Osten
nicht erneut für den Westmüll herhalten soll.
Aufgrund des Sicherheitsaspekts - das in unser aller Interesse für die
künftigen Generationen liegen sollte - wäre meine Strategie eher, den
Preis für eine eventuelle Lagerung in der Lausitz so hoch wie möglich zu
treiben.
Sollte die Lagerung - nach einem fairen, rein wissenschfatlichen
Verfahren - in die Lausitz kommen, würde das genauso Arbeitsplätze,
Forschung (und damit Berufsperspektiven) und internationales Ansehen
bedeuten.
Vom Dank der Republik ganz zu schweigen.
Eventuell können Sie diese Einstellung nachvollziehen.
Gerne tausche ich mich weiterhin mit Ihnen dazu aus.
Herzlichen Gruß
Antonia Mertsching