Frage an Anton Schaaf von Jens A. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Schaaf,

mit Verwunderung musste ich hier einige ihrer Antworten auf Bürgerfragen zur Kenntnis nehmen. Es entsteht durch ihre Aussagen der Eindruck, dass allein CDU/CSU und FDP für den Sozialabbau in diesem Lande verantwortlich sind. Ich möchte daran erinnern, dass unter Kanzler Schröder der Spitzensteuersatz gesenkt wurde, der Zeitarbeitsektor ausgeweitet und Hartz IV eingeführt wurde. All diese „Sanktionen“ gegen den einfachen Bürger haben ihre Partei in eine ihrer schwersten Krise geführt und eine neue Partei (DIE LINKE) ins Leben gerufen. Von dieser Partei übernimmt die SPD nun Forderungen (z. B. Mindestlohn, Regulierung der Finanzmärkte) und setzt es auf ihre Agenda. Hier nun einige teils persönliche Fragen:

1. Wieso hat die SPD in all den Jahren ihrer Regierungszeit diese Dinge nicht schon längst umgesetzt, und wie glaubwürdig sind daher Ihre Aussagen?
2. Wäre es möglich, dass die SPD in Regierungsverantwortung nicht urplötzlich von „alternativlosen Sachzwängen“ zu einer anderen Politik gezwungen werden könnte?
3. Würden Sie mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass die deutsche Politik längst von Washington (Chicagoer Schule, Pax Americana) gelenkt wird?
4. Wieso sind so gut wie alle Staaten in der Eurozone (insbesondere die grossen Volkswirtschaften) heillos verschuldet und könnte man dahinter nicht ein „System“ der Hochfinanz vermuten?
5. Wie viele Milliarden wird die „Rettung“ Italiens kosten und könnte das nicht einer dieser „alternativlosen Sachzwänge“ sein, von denen ich bereits in Frage 2 schrieb?
6. Können Sie mir Fiatgeld erklären?
7. Haben Sie schon einmal vom Wörgler Freigeld, bzw. Schwundgeld gehört, und wenn ja, wie stehen Sie dazu?

Ich würde mich sehr geehrt fühlen und mich sehr freuen, wenn Sie sich ein wenig Zeit nehmen könnten, um zumindest einige meiner 7 Fragen möglichst einfach und verständlich beantworten könnten.

Mit freundlich Grüssen, Jens Andraczek