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Antje Kapek
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Frage von Peter T. •

Frage an Antje Kapek von Peter T. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Kapek,

in der Debatte um die zukünftige Gestaltung des Gebiets zwischen Fernsehturm und Spree habe Sie sich mit ihrer Partei gegen eine Bebauung nach historischem Vorbild ausgesprochen. Ich frage mich nur, warum sie nicht die Chance ergreifen wollen, Berlins historisches Erbe wieder aufleben zu lassen?

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Treuber,

vielen Dank für Ihre Frage. Es stimmt, dass ich dem Wiederaufbau der
historischen Gebäude auf dem Gebiet zwischen Fernsehturm und Spree
kritisch gegenüber stehe. Unsere Innenstadt steht bereits unter einem
hohen Nachverdichtungsdruck. Daher ist es umso wichtiger, bestehende
Frei- und Grünflächen zu schützen. Insbesondere die Freifläche vor dem
Roten Rathaus wird viel genutzt, sowohl von Anwohner*innen als auch
Tourist*innen und durch die weitere Bebauung im näheren Umfeld wird
diese Nachfrage steigen.

Eine Freihaltung der Fläche bedeutet aber keine Verneinung des
historischen Stadterbes an dieser Stelle. Im Gegenteil! Ich wünsche mir
eine Einbettung der historischen Spuren in den künftigen Planungen,
beispielsweise könnten die alten Grundrisse und Nutzungsarten im Boden
sichtbar gemacht werden, wie etwa auch der Berliner Mauerverlauf im
Boden erkennbar gemacht wurde. Geschichtliches Erbe sind aber auch die
DDR-Planungen, die den Freiraum erst zu dem machten, was er heute ist.
Für die zukünftige Planung müssen wir also auch die nähere Umgebung
miteinbeziehen und bewerten, wie wir diesen städtischen Ort unter
Rückgriff auf verschiedene Epochen der Stadtentwicklung für die
zukünftige Nutzung gestalten wollen.

Trotz aller Kritik am Dialogprozess "Berliner Mitte" bin ich froh, dass
dieser zentrale Ort in der Stadtgesellschaft stärker diskutiert wird und
hoffe, dass Beteiligung an dieser Stelle vom Senat ernsthaft umgesetzt
werden wird.

Es geht darum, diesem Raum eine Leitidee zu geben. Alle künftigen
Nutzungen müssen sich daran ableiten. Ich wünsche mir mehr qualitativ
hochwertige Angebote für Tourist*innen und eine hohe Aufenthaltsqualität
- einen Ort zum Lernen, Leben und Erholen und vor allem einen zentralen
Anlaufpunkt, um Berlin in seiner Vielseitigkeit kennenzulernen.

Mit freundlichen Grüßen
Antje Kapek

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