Frage an Antje Claaßen von Heike N. bezüglich Verbraucherschutz
Hallo Frau Claaßen,
es ist ja immer noch so dass man hier wegen eines "Listenhundes" immer noch sehr viele Hürden zu überwältigen hat.
Wird die Linke etwas am "Kampfhunde-Gesetz" machen und vielen Tieren die jetzt im Tierheim leben müssen ein neues zuhause ermöglichen?
Sehr geehrte Frau Nabholz,
vielen Dank für Ihre Frage an mich.
Ich gebe zu ich bin hier in einer schwierigen Situation und die Frage lässt sich für mich nicht so einfach beantworten.
Der Schutz von Menschen vor vermeidbaren Gefahren ist mir natürlich sehr wichtig. Hierzu gehört es auch gefährliche oder sogar tödliche Beissattacken zu vermeiden. Wissenschaftliche Untersuchungen wie die Studie von Frau Dr. Feddersen-Petersen (Universität Kiel), bundesweit anerkannte Fachtierärztin für Verhaltenskunde und gerichtszugelassene Fachgutachterin, kommen aber auch eindeutig zu dem Schluss, dass die Gefährlichkeit eines Hundes nicht an dessen Rasse an sich definiert werden kann. Nicht der Hund ist gefährlich, sondern der unverantwortliche bzw. unqualifizierte Umgang mit ihm und eine fehlverlaufene Sozialisierung.
Allerdings finde ich, muss man Unterschiede machen, ob ein Hund von seiner Physis her in der Lage ist einen Menschen zu töten oder nicht. Wenn mich ein Dackel beißt tut es zwar weh, aber ich kann normalerweise nicht daran sterben. Wenn mich hingegen ein Bullterrier anfällt kann ich schwere wenn nicht sogar tödliche Verletzungen davon tragen.
Diesen beiden Aspekten muss Rechnung getragen werden und es gilt Zwischenfälle mit Hunden so gut wie möglich zu vermeiden. Eine reine Listung und Vorverurteilung von "gefährlichen Rassen" ist hier meiner Meinung nach nicht geeignet.
Ich teile die Ansicht von Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, dass die charakterlichen Eigenschaften eines jeden Hundes in der Verantwortung von Züchter und Halter liegen und ein bundeseinheitliches Heimtiergesetz, das Zucht, Haltung, Handel sowie Im- und Export von Tieren regelt, daher mehr als überfällig ist!
Ich bin also dafür die Haltung bestimmter Hunderassen nicht grundsätzlich zu verbieten, sondern stattdessen einen Hundeführerschein und regelmässige Trainings verpflichtend einzuführen.
Mit freundlichen Grüßen
Antje Claaßen