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Annette Widmann-Mauz
CDU
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Frage von Frank O. •

Sehr geehrte Frau Widmann-Mauz, wie stehen Sie zu folgenden Punkten: Kastrationen von Schafen und Ziegen im Alter von bis zu vier Wochen. Das Kürzen des Schwanzes von unter vier Tage alten Ferkeln.

Kastrationen von Schafen und Ziegen im Alter von bis zu vier
Das Abschleifen der Eckzähne von unter acht Tage alten Ferkeln.
Das Abschneiden des krallentragenden letzten Zehengliedes bei „Masthahnenküken“ während des ersten Lebenstages.

Mit freundlichen Grüßen
Frank. O.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr O.,

das Tierschutzgesetz in Deutschland gehört nach allgemeiner Auffassung zu den weltweit besten. Im Tierschutzgesetz ist festgehalten, dass niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen darf. Dieser Vorsatz ist unumstößlich. 

Bei den von Ihnen angesprochenen Maßnahmen an den Tieren handelt es sich vor diesem Hintergrund um sogenannte nicht-kurative Eingriffe. Sie dienen in der Regel dem Zweck, vorhersehbare Leiden und Verletzungen, wie Schwanzbeißen bei Ferkeln, Madenbefall bei Lämmern oder Kannibalismus beim Geflügel, zu vermeiden. Sie dürfen und sollten nicht pauschal, sondern nur dann durchgeführt werden, wenn sich auf keine andere Weise größeres Tierleid vermeiden lässt. Grundsätzlich halte ich es für richtig, mittels Forschung, technischer Innovationen und nicht zuletzt mit dem umfänglichen Umbau der Tierhaltung zu einer Beendigung der genannten nicht-kurativen Eingriffe zu kommen. 

Entscheidend bleibt hierfür jedoch eine auskömmliche Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung und geringere bürokratische Auflagen, um wirklich langfristig und flächendeckend ein Mehr an Tierwohl in der Nutztierhaltung zu etablieren. Dieses Ziel wird auch von der Mehrheit der Tierhalter unterstützt. Solange der Ampel-Koalition auf diesem Pfad kein entscheidender Durchbruch gelingt, bringen auch pauschale und übereilte Verbote, die noch dazu in der Praxis kaum umzusetzen sind, keinen Gewinn für den Tierschutz und das Tierwohl. Vielmehr besteht die Gefahr, dass sich die Tierhaltung letztlich ins Ausland verlagert und dort unter Umständen unter deutlich niedrigeren Standards produziert. Damit ist niemandem und erst recht den Tieren nicht gedient.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Annette Widmann-Mauz

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