Frage an Annette Widmann-Mauz von Gerhard R. bezüglich Soziale Sicherung
Ist es für Sie als, als Vertreterin einer Volkspartei weiter hinnehmenbar, dass in den Armutberichten der Regierungen weiterhin die Armen ärmer und die Reichen reicher werden?
Wie wollen Sie die Umverteiklung "von unten nach oben" stoppen oder umkehren?
Sehr geehrter Herr Rebholz,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Der Armutsbericht ist ein Armutszeugnis für unser Land und für die Arbeit der Bundesregierung. Wir wollen und wir müssen das ändern. Deutschland braucht auch hier den Wechsel.
Das größte Problem in Deutschland ist die Massenarbeitslosigkeit. Für uns hat das Vorfahrt, was neue Arbeitsplätze bringt oder vorhandene Arbeitsplätze sichert. Jede Maßnahme werden wir daran messen. Denn: Sozial ist, was Arbeit schafft. Und mehr Arbeit braucht neuesWachstum. CDU und CSU sagen deshalb „Vorfahrt für Arbeit“durch:
* die Senkung der Sozialabgaben. Wir werden die Höhe der Sozialabgaben für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bereits zum 1. Januar 2006 senken, indem wir die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung um 2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent reduzieren. Das heißt:
1 Prozentpunkt Entlastung für jeden Arbeitnehmer. 1 Prozentpunkt Entlastung bezogen auf den Bruttolohn bedeutet, dass der durchschnittlich verdienende Arbeitnehmer ab 1. Januar 2006 1,6 Prozent mehr Nettolohn in der Tasche hat. Deshalb überzeugt es, wenn wir für diese Entlastung die Mehrwertsteuer um 2 Prozent auf 18 Prozent erhöhen. Dabei ist wichtig: Wir wahren die soziale Balance. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz, der zum Beispiel für Lebensmittel, den öffentlichen Personennahverkehr, Zeitungen und Bücher erhoben wird, bleibt nämlich unverändert bei 7 Prozent. Eine Mehrwertsteuer für die Wohnungsmieten von Privatpersonen gab es nie und wird es mit CDU und CSU auch nicht geben. Unser Vorschlag ist sozial und gerecht.
* die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Wir werden den Arbeitsmarkt durch die Durchsetzung betrieblicher Bündnisse für Arbeit, durch die Einführung von Kombi- Lohnmodellen sowie durch den Abbau von Einstellungshindernissen für Arbeitssuchende durch einen flexibleren Kündigungsschutz für Neueinstellungen beweglicher machen. Der Kündigungsschutz für bestehende Beschäftigungsverhältnisse bleibt unberührt und wird von CDU und CSU verteidigt.
* eine Steuerreform. Wir beleben die Wachstumskräfte in Deutschland durch eine Steuerreform zum 1. Januar 2007. Die Eckpunkte für die Steuerreform dabei sind: einfacher, niedriger und gerechter. Dafür senken wir den Eingangsteuersatz auf 12 Prozent und den Spitzensteuersatz auf 39 Prozent. Durch die Abschaffung zahlreicher Ausnahmetatbestände sorgen wir dafür, dass die Steuersätze auch tatsächlich bezahlt werden. Im Gegensatz zur SPD, die auf eine populistische „Reichensteuer“setzt, werden wir im Bereich der Spitzeneinkommen tatsächlich zu mehr Steuereinnahmen kommen.
* Bürokratiebefreiung. Wir befreien Konsumenten und Investoren von der Erfüllung überflüssiger bürokratischer Pflichten. Wir werden die Dokumentations- und Nachweispflichten auf das absolut Notwendige zurückführen.
Gerne könen Sie weitere Informationen zu unserem Programm auf meiner homepage www.widmann-mauz.de einsehen.
Bis dahin verbleibe ich
mit den besten Grüßen
Ihre Annette Widmann-Mauz