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Annette Widmann-Mauz
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Frage von edeltraud k. •

Frage an Annette Widmann-Mauz von edeltraud k. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Frau Widmann-Mauz,

bei der Abstimmung im Bundestag am 28.06.2018
befürworten Sie die Weideprämie oder lehnen Sie diese ab?

Mit freundlichen Grüßen
Edeltraud Kettel

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau K.,

Sie haben mich nach meiner Position zur Weidetierprämie gefragt. Ich lehne die Weidetierprämie ab, da die Mehrheit der Schafhalter eigenes Weideland besitzt. Daher erhalten sie – wie alle Landwirte – durch die in der 1. Säule verankerten Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union ein solides Grundeinkommen. Kleinere und mittlere Betriebe werden darüber hinaus durch die Förderung der ersten 46 Hektar unterstützt. Hinzu kommt die Förderung von Junglandwirten, Ausnahmeregelungen für Kleinlandwirte und die Möglichkeit der Beweidung von bestimmten ökologischen Vorrangflächen.

Diese Förderung kommt auch bei den Schäferinnen und Schäfern an, wie Auswertungen des Testbetriebsnetzes zeigen: Danach erhielten spezialisierte Schafbetriebe im Haupterwerb im Wirtschaftsjahr 2016/2017 rund 86.000 Euro an staatlichen Direktzahlungen und Zuschüssen. Zum Vergleich: Der Durchschnitt dieser Zahlungen belief sich bei allen landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben auf 33.800 Euro.

In Deutschland haben wir mit dem Verzicht auf gekoppelte Direktzahlungen gute Erfahrungen gesammelt, denn die Direktzahlungen, die die Schäfer heute für ihre beihilfefähigen Flächen erhalten, bei denen es sich hauptsächlich um Dauergrünland handelt, betragen in etwa das Dreifache dessen, was der Sektor vor der Entkoppelung an Mutterschafprämien erhalten hat. Es ist richtig, dass in einigen anderen EU-Mitgliedstaaten gekoppelte Mutterschaf- bzw. Weidetierprämien gewährt werden. Allerdings erhalten in diesen Mitgliedstaaten die Schäfer für ihr Dauergrünland bei Weitem nicht so hohe Prämien wie in Deutschland, wo extensiv genutztes Dauergrünland die gleiche Prämie erhält wie hochproduktives Ackerland.

Es gibt bei den Berufsschäfern eine kleine Gruppe, sogenannter Wanderschäfer, die keine eigene Weidefläche haben. Aber auch die können mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden: Die 2. Säule der GAP der EU bietet mit der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete, dem Agrarinvestitionsförderungsprogramm sowie mit den Maßnahmen der markt- und standortangepassten sowie umweltgerechten Landbewirtschaftung einschließlich des Vertragsnaturschutzes und der Landschaftspflege ein breites Maßnahmenspektrum zur Verfügung, das auch den Schafhaltern zugutekommt. Außerdem gibt es spezielle Programme, aus deren finanziellen Mitteln die Schafhalter ohne eigenes Weideland bezahlt werden können, wie für nachhaltige Landwirtschaft, insbesondere auf Grünlandstandorten, für Raufutterfresser, für Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen, für die Stärkung tiergerechter Haltung sowie des ökologischen Landbaus.

In der Hoffnung, Ihre Frage damit ausführlich und verständlich beantwortet zu haben, verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen
Ihre

Annette Widmann-Mauz

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