Frage an Annegret Krischok von Marc B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Krischok,
laut SZ vom 17.4. "Schluss mit der Werbung an Schulen!" besteht das Problem einer unkontrollierten Präsenz von Unternehmen in Schulen: Schulbücher unterliegen langer intensiver Kontrollen, jedoch bekommen Firmen einen immer leichteren Zugang zu den Schülern über Vorträge, Sponsoring und Unterrichtsmaterial (das nicht kontrolliert wird).
Wie stehen Ihre Partei und Sie persönlich zu der Frage des Schulsponsorings?
Haben Sie eine Übersicht, wie präsent dieses Thema in Hamburg ist?
Was kann ich als Elternteil machen, wenn es so etwas in einer Schule gibt, ich aber nicht möchte, dass Firmen unkontrollierten Zugang zu meinen Kindern haben?
Ich freue mich auf Ihre Antwort,
mit besten Grüßen,
Dr. M. B.
Sehr geehrter Herr Dr. B.,
zum Thema Schulsponsoring es gibt in Hamburg eine „Richtlinie zu Werbung, Sponsoring und sonstigen wirtschaftlichen Aktivitäten in staatlichen Schulen“. Diese setzt klare Grenzen. Sie können Sie im Internet nachlesen unter:
http://www.schulrechthamburg.de/jportal/portal/t/n4h/bs/18/page/sammlung.psml?doc.hl=1&doc.id=VVHA-VVHA000000116&documentnumber=1&numberofresults=1&doctyp=vvhhschulr&showdoccase=1&doc.part=F¶mfromHL=true#focuspoint
2007 wollte die CDU-Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig den Bereich „Werbung an Schulen“ deutlich öffnen. Die SPD – seinerzeit in der Opposition - und die Öffentlichkeit haben sich massiv und erfolgreich dagegen gewehrt, so dass der Erste Bürgermeister von Beust (CDU) das Vorhaben kurz vor der (damaligen) Wahl wieder gekippt hat.
Wir haben in der SPD-Bürgerschaftsfraktion nicht vor, an dieser Situation etwas zu ändern. In den letzten Jahren war Sponsoring von Schulen, sofern mir bekannt, kein Thema mehr. Sollten Sie den Eindruck haben, dass Firmen unkontrollierten Zugang zu Schulen haben, dann sprechen Sie bitte die Schulleitung an. Wie Sie der Richtlinie auch entnehmen können, ist Sponsoring nur in engen Grenzen erlaubt.
Falls Sie noch Fragen haben, können Sie mir auch gerne eine Mail schicken (info@anne-krischok.de).
Mit freundlichen Grüßen
Anne Krischok
MdHB - SPD-Bürgerschaftsabgeordnete