Anne Krischok
Annegret Krischok
SPD
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Frage von Martin F. •

Frage an Annegret Krischok von Martin F. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Krischok,

der Naturschutzverein Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP e.V.) aus Hamburg hat ein Konzept entwickelt, wie ein UNESCO-Biosphärengebiet mitten in Hamburg entstehen könnte:

http://www.naturschutzverband-goep.de/ns/Biosph%C3%A4re.htm

Die Senatorin Blankau und der SPD-Senat lehnen dieses Konzept ab.

http://www.bergedorfer-zeitung.de/printarchiv/vier-und-marschlande/article137223854/Senatorin-lehnt-Biosphaerenreservat-ab.html

Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag?

Mit freundlichen Grüßen
M. F.

Anne Krischok
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr F.,

Sie hatten mich um Stellungnahme gebeten, wie ich zum Vorschlag des Naturschutzvereins Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP e.V.) stehe. Die GÖP möchte demnach ein UNESCO-Biosphärengebiet mitten in Hamburg konzipieren.

Wir Umweltpolitiker in der SPD-Bürgerschaftsfraktion haben dieses Thema vor längerer Zeit miteinander und auch mit anderen Naturschutzverbänden wie dem BUND und dem NABU erörtert und sind mindestens skeptisch.

Das Biosphärengebiet beruht auf dem UNESCO Programm „Der Mensch und die Biosphäre“. Die Vorgaben der UNESCO sind nicht in erster Linie auf den Schutz und die Erhaltung von natürlichen oder naturnahen Gebieten ausgerichtet, sondern auf die Entwicklung und Erprobung nachhaltiger Wirtschaftsweisen verbunden mit dem Schutz naturnaher Räume. Es handelt sich beim Gebietsvorschlag der GÖP, sofern es sich nicht um ausgewiesene Naturschutzgebiete handelt, in weiten Teilen um städtisch beeinflusste ländliche Gebiete, die mit dem städtischen Umfeld intensiv verzahnt sind. Ich sehe nicht, warum man diese Gebiete in einem städtischen Umfeld herauslösen und einem eigenständigen Management unterstellen soll.

Die entscheidende Frage zum UNESCO-Biosphärengebiet lautet für mich als Umweltpolitikerin "Was kommt bei Tier und Pflanze an? Welche Verbesserungen bei Schutz und Pflege von Lebensräumen mit deren Arten im Gegensatz zum heutigen Ist-Zustand werden erreicht?" Auf diese Frage finden wir in dem Vorschlag noch keine für uns ausreichende Antwort. Ich halte es für vordringlich, dass wir die Qualität der Naturschutzverwaltung verbessern statt neue aufwendige Instrumente zu schaffen. Wir brauchen gute Pflegepläne, die sinnvoll und differenziert umgesetzt werden, und wir brauchen eine fachlich qualifizierte Pflege, um dem Artenschwund zu begegnen.

Aus diesem Grunde stehe ich den Vorschlägen zum jetzigen Zeitpunkt abwartend gegenüber.

Mit freundlichen Grüßen
Anne Krischok