Frage an Annegret Krischok von Benjamin H. bezüglich Verkehr
Ob in Osdorf, Sülldorf, Blankenese oder in Rissen, in vielen Stadtteilen gibt es Initiativen zur Verkehrsberuhigung. Es besteht die Sorge vor einer weiteren Zunahme der motorisierten Verkehre und einer übermäßigen Belastung der Menschen durch den motorisierten Individualverkehr. Wie wollen Sie den Herausforderungen einer wachsenden Metropole in verkehrlicher Hinsicht begegnen? Nennen Sie gerne exemplarisch Maßnahmen, deren Umsetzung Sie sich vorstellen könnten.
Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr Harders,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Es gibt diverse Initiativen, die sich zum Teil mit unterschiedlicher Zielsetzung mit der Verkehrssituation im Hamburger Westen auseinandersetzen.
Vorab möchte ich eine betonen, dass ich gegen einen Ausbau der B431 und der Zerstörung des Landschaftsschutzgebietes Brünschenwiesen bin, nicht nur, aber auch weil es inzwischen ein wertvolles Naturgebiet und Brutgebiet seltener Vogelarten ist. Einer Anmeldung im Bundesverkehrswegeplan 2015 haben wir eine eindeutige Absage erteilt.
Nichts desto trotz muss man sich mit Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Rissen und dem Hamburger Westen auseinandersetzen. Als Umweltpolitikerin ist mir wichtig, Alternativen zum Autoverkehr zu entwickeln und den Öffentlichen Personennahverkehr zu verbessern. Für die künftige Verkehrsentwicklung sind z.B. folgende Maßnahmen denkbar:
* Ausweitung des bestehenden 10-Minuten-Takt, um die S-Bahn zwischen Blankenese und Wedel attraktiver zu machen
* Bau einer weiteren S-Bahnhaltestelle in Wedel mit einem zusätzlichen P&R-Angebot
* Ausweitung des Park&Ride (des Weiteren: P&R)-Angebots in Wedel (Höhe Famila)
* Bau einer weiteren P&R-Fläche in Rissen oder Sülldorf
* Anschaffung von Tempodisplays, welche die Autofahrer über ihre tatsächliche Geschwindigkeit informieren
* Umbau der Kreuzung der B431 / Industriestraße für den besseren Verkehrsabfluss
* Einrichtung von Tempo-30-Zonen am Tinsdaler Heideweg, Tinsdaler Kirchenweg oder Sülldorfer Kirchenweg - oder zumindest die Schaffung von Sprunginseln und baulicher Maßnahmen, welche faktisch für eine Verkehrsberuhigung sorgen.
* Erweiterung des Fährangebots von den Landungsbrücken bis Blankenese, Wittenbergen und bis ins Alte Land
* Eine regelmäßige Zusammenkunft der Kommunalpolitiker der Stadt Wedel und der Altonaer Bezirksversammlung zusammen mit der Polizei und Fachbehörden zur Entwicklung einer grenzübergreifenden Abstimmung und Zusammenarbeit.
* Die Stadtteile Osdorf und Lurup sowie die Arenen brauchen eine Schienenanbindung. Hier planen wir eine U-Bahn.
Auf der Agenda habe ich auch die StadtRäder, die leider noch nicht bei uns im Hamburger Westen angekommen sind.
Viele Grüße
Anne Krischok