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Anna Kysil
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Frage von Christian T. •

Werden Sie die Herstellung und den Handel von Pelzprodukten konsequent verbieten und strafrechtlich verfolgen, um diese grausame Ausbeutung von empfindungsfähigen Lebewesen zu beenden?

Sehr geehrte Frau Kysil,

Pelzprodukte sind ein besonders grausames Symbol der Gewalt und Ausbeutung, da in der Pelzindustrie Tiere systematisch unter unsagbaren Bedingungen gehalten, transportiert und getötet werden. Diese Praktiken widersprechen dem grundlegenden Prinzip, dass Tiere als empfindungsfähige Lebewesen mit Respekt behandelt werden sollten und moralische Berücksichtigung verdienen. Nichtmenschliche Tiere dürfen nicht bloß als wirtschaftliche Ressource genutzt werden. Ein konsequentes Verbot des Handels mit Pelzprodukten ist daher ein kleiner, erster Schritt, um die systematische Ausbeutung von nichtmenschlichen Tieren zu beenden und den Schutz ihrer Rechte nachhaltig zu stärken. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche konkreten Maßnahmen Sie befürworten, um diesen Übergang zu einer Gesellschaft zu unterstützen, in der Tiere nicht mehr als Mittel zum Zweck betrachtet werden, sondern als Subjekte mit intrinsischem Wert moralisch berücksichtigt werden?

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Wir als Partei sehen die Produktion und den Handel mit Pelzprodukten schon immer kritisch. Durch gesetzliche Änderungen in Deutschland ist die Pelzherstellung hier inzwischen faktisch nicht mehr existent, auch wenn sie nicht explizit verboten ist. Dadurch hat das Thema in der öffentlichen Debatte gefühlt an Relevanz verloren.

Ich persönlich finde jedoch, dass sich die Europäische Union als größter Pelzhersteller und Hüter des Binnenmarktes diesem Thema stärker widmen muss. Ohne eine einheitliche europäische Regelung besteht die Gefahr, dass nationale Tierschutzstandards unterlaufen werden, indem Pelzprodukte aus anderen EU-Ländern oder Drittstaaten weiter frei gehandelt werden. Ein konsequenter Tierschutz darf nicht an nationalen Grenzen haltmachen.