Sehr geehrte Frau Dr. Jurisch, was unternehmen Sie um die Sportwetten Anbieter an den Kosten der Spielsucht aktiv zu beteiligen, anstelle diese Kosten der Gesellschaft aufzubürden.
Bitte sehen Sie sich die Sendung ‚Sportwetten, das Milliardenbusiness‘ auf arte an. Es werden erschreckende Tatsachen aufgezeigt.
Wir können in Deutschland noch handeln, tun Sie es. Ich erwarte dies als Bürger.
Freundliche Grüße
Sehr geehrte Frau D.,
es ist wichtig die gesellschaftlichen Folgen der Glücksspielsucht im Allgemeinen zu betrachten. In den letzten Jahren sind einige Verbesserungen in Bezug auf den Spielerschutz erzielt worden. Die Glückspielbranche ist bereits eine der reguliertesten Branchen in Deutschland. Die Behörden besitzen nun deutlich verbesserte Vollzugsmöglichkeiten und die zentrale Spielersperrdatei wurde z.B. um Spielhallen und Gaststätten erweitert. Die Anbieter von Sportwetten und anderer Glücksspielangebote sind dazu angehalten ein technisches System einzurichten ("Safe-Server"), das alle Daten erfasst und jederzeit eine elektronische Kontrolle durch die zuständige Aufsichtsbehörde ermöglichen muss. Darüber hinaus wurde eine gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder geschaffen. Weitere Infos dazu finden Sie hier: https://www.gluecksspiel-behoerde.de/de/.
Die Regelungen für die gesamte Glücksspielbranche sollten vor allem dem Spieler- und Jugendschutz dienen und dem illegalen, unkontrollierbaren Spiel entgegenwirken. Die derzeitige Gesetzeslage zur Abstandsregelung zwischen Spielhallen und/oder Wettbüros sowie kommunalen Jugendeinrichtungen führt zur Schließung etablierter, zertifizierter Bestandsspielhallen, weshalb wir uns für eine kommunale Öffnungsklausel einsetzen. Wir freien Demokraten wollen Zustände verhindern, in denen illegales, unkontrollierbares Glücksspiel in Hinterzimmern den Behörden jegliche Aufsichtsmöglichkeit nimmt. Legale Glücksspielräume mit geschultem Personal und Altersbeschränkung sind dagegen der Schlüssel für effektiven Jugendschutz und Regulierungsmöglichkeiten für die Behörden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ann-Veruschka Jurisch