Frage an Anjes Tjarks von Benjamin H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Dr. Tjarks,
1. Was würden Sie für den Verkehr tun, um mehr Lebensqualität für alle Menschen zu erreichen?
2. Wie stehen Sie zu Grünflächen, Umwelt- und Naturschutz in einer wachsenden Stadt?
3. Welches Projekt im Bereich Bildung/Kultur liegt Ihnen besonders am Herzen?
Vielen Dank für Ihre Antworten und freundliche Grüße
B. H.
Sehr geehrter Herr H.,
ich versuche Ihre Fragen in umgekehrter Reihenfolge zu beantworten:
3. Wir werden in der nächsten Wahlperiode die Eröffnung der Elbphilharmonie erleben. Unabhängig von den gestiegenen Kosten, ist dies ein weiteres Zeichen dafür, dass Hamburg durch Underground Kultur, eine lebendige Clubszene, diverse Festivals, durch Projekte wie Jeki (Jedem Kind ein Instrument) und auch durch Musicals auf dem Weg zu einer international bedeutsamen Musikstadt ist. Ein herausragendes Beispiel für diese Entwicklung ist das Ensemble Resonanz, dass auch im kleinen Saal der Elbphilharmonie und bisher im Resonanzraum im Bunker eine hervorragende Arbeit macht, die dringend mehr (institutionalisierter) Unterstützung bedarf.
2. Die Grünen sind logischerweise eine Partei in der die Umwelt eine hohe Priorität hat. Der BUND hat dabei gerade festgestellt, dass die Umweltpolitik bei diesem Senat nicht gut aufgehoben war. Die Gründe sind hierfür insbesondere dreierlei. 1. Der Senat hat die Klimaschutzmittel zusammengestrichen. 2. Der Senat ist wegen verunreinigter Luft in HH verklagt worden und - nachdem festgestellt worden ist, dass die Menschen insbesondere in Altona andauernd Luftschadstoffen weit über den zulässigen Grenzwerten ausgesetzt worden sind (also vergiftet werden) - hat er direkt nach dem Urteil keine weiteren Maßnahmen ergriffen, sondern ist gleich in Berufung gegangen und schließlich geht es um die Verbesserung der ökologischen und chemischen Zusammensetzung unserer Gewässer, die nach Natura 2000 und WRRL zwingend vorgeschrieben ist. In diesen Bereichen wollen wir mehr tun!
1. Aus meiner Sicht ist der zentrale Punkt in diesem Bereich die offensive Förderung des Radverkehrs. Hamburg ist eine Stadt, die sich vom Höheprofil bestens für den Radverkehr eignet und wenn hier endlich mal ordentliche Radwege gebaut werden würden, würden auch viel mehr Menschen Rad fahren. Kopenhagen hat einen Radverkehrsanteil von 41 Prozent am Berufsverkehr, Hamburg hat noch deutlich Luft nach oben. Mehr Radverkehr führt im Übrigen nicht nur dazu, dass die Menschen schneller, bequemer und auch billiger unterwegs sind. Es entlastet nebenbei auch die Stadtluft (siehe oben), die Infrastruktur und sorgt selbst für Autofahrer für einen schnelleren Verkehrsfluss.
Mit besten Grüßen
Anjes Tjarks