Frage an Anjes Tjarks von Linda P. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Tjarks,
also Studentin an der Uni Hamburg interessiert mich natürlich, wie es in Zukunft mit den Studiengebühren weitergehen wird. Sie sprachen in Ihrer ersten Antwort von "einer wichtigen sozialen Komponente", mit welcher die Studiengebühren ausgestattet wurden. Inwiefern sind Studiengebühren sozial, wenn man sein komplettes (!) BaföG für diesen Zweck sparen muss und nicht in Lehrbücher investieren kann?
Mit freunlichen Grüßen
Linda Paul
Sehr geehrte Frau Paul,
wir Grüne und auch ich selbst sind gegen Studiengebühren. Studiengebühren sind neben dem Hauptproblem der frühen sozialen Auswahl in der Schule das wichtigste Hindernis, um mehr Chancengerechtigkeit im Bildungswesen zu erreichen. Ich habe Studiengebühren auch nicht als sozial bezeichnet. Ich habe lediglich als Antwort auf die mir gestellte Frage ausgeführt, dass ich das unter schwarz-grün veränderte Studiengebührenmodell für sozialer als das von Herrn Dräger eingeführte halte. Meine Sichtweise liegt hier in drei Faktoren begründet: geringer Satz (375 statt 500 Euro), nachgelagert im Vergleich zur Sofortzahlung und fällig erst ab einer bestimmten Einkommensgrenze. Im Ergebnis halte ich Studiengebühren nicht für sozial, wohl aber dieses Modell für besser als das Alte.
Mit freundlichen Grüßen
Anjes Tjarks