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Anja Schulz
FDP
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Frage von Detlev B. •

Sehr geehrte Frau Schulz, warum sind Sie gegen ein Tempolimit auf den BAB? Und in welchen Bereichen wollen Sie die möglichen 6,7t CO2-Ausstoß einsparen?

Durch ein Tempolimit auf 120 km/h könnten ca. 6,7t C02 Ausstoß eingespart werden.
Ihre Partei ist ja strikt gegen ein Tempolimit. Daher meine Frage:
In welchen Bereichen wollen sie diese Menge einsparen und welche Kosten würden dabei entstehen?
Ein Tempolimit wäre ja grundsätzlich fast kostenlos durchzuführen

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für ihre Frage.

Auf den BAB besteht schon jetzt mehrheitlich ein Tempolimit. Die von Ihnen angeführten Zahlen aus dem Gutachten des UBA sind fraglich. Es wird von einer CO2-Einsparung von 4,7 Millionen Tonnen pro Jahr ausgegangen, was laut UBA 2,9 % der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs aus dem Jahr 2018 entspräche. Im Jahr 2022 sind die CO2-Emissionen des Straßenverkehrs jedoch bereits um über 10 Millionen Tonnen gesunken.

Das UBA geht davon aus, dass bei einem Tempolimit 120 die Attraktivität der Autobahnen abnehmen würde und somit sogar 6,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden könnten. Dies erscheint bei realistischer Betrachtung schon unwahrscheinlich, da Autobahnen mit einem Tempolimit in vielen Fällen dennoch ein schnelleres Erreichen des Ziels erlauben als Landstraßen. Zusätzlich ist eine Stärkung der Landstraßen aufgrund der sehr viel geringeren Verkehrssicherheit nicht verantwortbar.

Zudem hat das UBA in seinem Gutachten angenommen, dass rund 65% der Pkw-Fahrleistung auf Autobahnen ohne Tempolimit stattfand. In älteren Gutachten wurde auf Basis der Berechnungen der Bundesanstalt für Straßenwesen noch ein Wert von 55% angenommen. Dadurch wird eine deutlich höhere Klimawirkung suggeriert.

Durch hohe Kraftstoffpreise ist außerdem eine Veränderung des Fahrverhaltens zu erwarten.

Die Wirkung eines Tempolimits wäre also sehr marginal.

Um CO2 einzusparen, setzen wir Freie Demokraten uns für den Ausbau von erneuerbaren Energien ein. Hierfür wurde im Oktober 2023 beispielsweise ein Maßnahmenpaket zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung zum Ausbau von erneuerbaren Energien entlang von Bundesautobahnen verabschiedet.

Weiter muss der Ausstieg aus der umweltschädlichen Kohlekraft priorisiert werden. Die Abschaltung der CO2-freundlicheren Kernkraftwerke halte ich deshalb auch weiterhin für falsch.

 

Mit freundlichen Grüßen

Anja Schulz

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