Wann geht es der beruflichen Bildung (Maßnahmen des Jobcenters) wieder weiter?
Sehr geehrte Frau Liebert,
im letzten Jahr haben wir uns bei einem Bildungsträger in Wuppertal kennengelernt. Ich lhabe mich im letzten Jahr in einem Coachingcenter um arbeitsuchende Bürger und Bürgerinnen gekümmert. Nun bin ich 3 Monate vor der Rente selber arbeitslos, weil das Jobcenter keine ausreichenden Mittel zur Verfügung hat um neue Maßnahmen auszuschreiben.
Sie wollten sich in Berlin sehr für die Kürzungen im sozialen Bereich einsetzen.
Woran ist es gescheitert? Warum hat das Jobcenter in Wuppertal keine ausreichenden Mittel erhalten, während andere Städte sehr wohl Gelder erhalten haben?
Wann wird es denn in Wuppertal wieder Maßnahmen für die Menschen geben, die diese Hilfe dringend benötigen:
Mit freundlichen Grüßen
Rainer S.

Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Sie dürfen sich sicher sein, dass mich dieses Thema schon seit langem sehr stark beschäftigt hat und noch beschäftigt. Ich weiß, was an möglichen Kürzungen im Sozialbereich hängt, gerade in Wuppertal.
In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich viele Institutionen und Einrichtungen hier besucht, die sich zurecht Gedanken über die Zukunft machen. Kürzlich war ich zu Gast beim Jobcenter und konnte sozusagen aus erster Hand noch einmal erfahren, welche Sorgen sie umtreiben, da viele in Ihrem Bündnis vertretene Träger bei dem Treffen dabei waren. Wir brauchen Sie in unserer Stadt - für die Menschen, für die Gesellschaft.
Schon im vergangenen Jahr gab es viele Diskussionen um die Kürzungen und deren Folgen - die damals zum Glück größtenteils noch abgewendet werden konnten. Mir ist klar, dass wir aktuell nicht einfach nur von Zahlen reden. Dahinter stecken Menschen. Menschen, die auf diese Angebote angewiesen sind. Die ihnen Halt geben, Perspektiven für ihr Leben bieten. Aber auch Menschen, die bei den Trägern beschäftigt sind. Die ebenso eine Sicherheit für ihre Job brauchen.
Die Kritik, dass angesichts des wachsenden Bedarfs die finanzielle Ausstattung eher aufgestockt anstatt abgespeckt werden müsste, kann ich nachvollziehen. Ich betone immer wieder: Was für Wuppertal und das Bergische Land gilt, gilt deutschlandweit: Die Einschnitte hätten große Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt in unseren Städten. Und gerade in der jetzigen Zeit ist dieser Zusammenhalt der Gesellschaft wichtig.
Die Verhandlungen um den Bundeshaushalt haben nach dem Aus der Koalition und dem Rückzug der FDP eine neue Brisanz gewonnen. Ich versichere, dass wir Grüne uns dafür einsetzen werden, die schlimmsten Kürzungen zu vermeiden. Unser Ziel muss es sein, dass wir möglichst schnell einen Haushalt aufstellen, der auch gerade den Sozialbereich im Blick hat.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Liebert