Frage an Angelika Krüger-Leißner von Christian S. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Frau Krüger-Leißner,
wie Sie sicherlich den Medien entnommen haben, soll die Sportanlage An der Niederheide in Hohen Neuendorf aufgrund einer Anwohnerklage wegen erhöhter Lärmschutzwerte geschlossen werden. Das Landesumweltamt Brandenburg hat nach meinen Erkenntnissen bereits Ordnungsgelder gegenüber einem gemeinnützigen Verein verhängt.
Es kann doch nicht das Ziel von einer Lärmschutzverordnung sein, dass Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit genommen wird, sich sportlich in einer Gemeinschaft zu betätigen.
Nimmt man dann eher in Kauf, dass die Kinder auf der Straße rumlungern und keine Möglichkeiten besitzen, sich fußballerisch zu betätigen. Ich möchte nicht das Thema Winnenden in Anbetracht ziehen. Aber sind es gerade nicht die Vereine, die den Kindern etwas Ausgleich zum vielleicht tristen Alttag verschaffen.
Die Lärmschutzwerte, die der Verein mit seinen Mitlgliedern überschreiten soll, sind im Vergleich zu einem vorbeifahrenden Auto, geschweige denn einem Zug einfach nur lächerlich.
Es kann nicht sein, dass ein Einzelner und kinderfeindlicher Anwohner Recht bekommen soll.
Inwiefern kann die Politik dort einschreiten und dem Verein helfen? Ein Schließung der Sportanlage wäre ein K.O.-Schlag für den Breitensport.
Herzliche Grüße
Christian Schalow
1. Frauen Blau Weiß Hohen Neuendorf
Sehr Herr Schalow,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Da ich die Arbeit des SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf verfolge - ich habe übrigens beim legendären Aufstiegsspiel am 25. Mai 2008 Ihren Bruder kennen lernen dürfen - konnte ich mir bezüglich der Lärmschutzproblematik um den Sportplatz persönlich ein Bild von der Situation machen.
Die Klage des Anwohners richtet sich im Kern gegen bestimmte Zeiten des Sportbetriebes und nicht grundsätzlich gegen die sportliche Nutzung des Platzes. Die Situation hat sich meiner Meinung nach mittlerweile auch etwas entspannt. Ich hoffe, Sie können das bestätigen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass der Spiel- und Übungsbetrieb auf dem Sportplatz Niederheide nicht eingestellt wird. Ihre ehrenamtliche Arbeit - insbesondere mit Kindern und Jugendlichen - ist viel zu wichtig. Das weiß auch die Stadt Hohen Neuendorf. Mein Büro hatte dazu am 12.06.09 mit der Stadtverwaltung in Hohen Neuendorf telefoniert.
Der Verein hat frühzeitig seinen Trainingsbetrieb gemäß der Bundes-Imissionsschutzverordnung angepasst. Die Stadt hat diese schnelle Reaktion durch die Ehrenamtlichen wahrgenommen und ist ihrerseits sehr bemüht - gemeinsam mit dem Verein - schnell bauliche Maßnahmen auf den Weg zu bringen.
Nach meinem Kenntnisstand plant die Stadt die Errichtung eines adäquaten Ballfangnetzes. Die entsprechenden Mittel sind im Haushalt der Stadt Hohen Neuendorf vorgesehen.
Sehr geehrter Herr Schalow, ich werde sicher auch in dieser Saison Spiele der Frauenmannschaft von Hohen Neuendorf besuchen. Ich bin mir sicher, dass wir da ausreichend Gelegenheit haben werden, persönlich miteinander darüber zu sprechen.
Herzliche Grüße
Ihre
Angelika Krüger-Leißner