Frage an Andrej Hunko von Jasmina T. bezüglich Gesundheit
Was wird dafür getan, dass das Impfen in Praxen besser organisiert wird? Wo liegen die Problemstellen und was wird getan, um sie zu lösen?
Sehr geehrte Frau Trogrlic,
vielen Dank für Ihre Frage bzgl. der Organisation von Impfungen. Ich denke, dass die Erfahrung der letzten Wochen und Monate gezeigt hat, dass vieles besser hätte laufen können und müssen. Angefangen bei den Problemen mit der Impfstoffbeschaffung bis hin zu der Tatsache, dass vorhandene Impfstoffe nicht zeitnah verimpft werden konnten, hat das Gesundheitsministerium unter Jens Spahn (CDU) viel zu viele Fehler gemacht.
Die Bundesregierung hätte frühzeitig viel mehr Geld und Energie in die Ausweitung der Produktion von Impfstoffen stecken müssen. Stattdessen gab sie sich marktgläubig und hoffte, dass es die Privatunternehmen schon richten würden. Bis heute sperrt sie sich gegen die Freigabe der Patente auf Impfstoffe und ist damit mitverantwortlich dafür, dass es weiterhin weltweit zu wenig Impfstoffe gibt.
Ein wichtiger Schritt ist es meines Erachtens gewesen, die zentrale Herangehensweise über die Impfzentren durch Impfungen in Hausarztpraxen und schließlich auch Betriebsärzte zu ergänzen. Die Zahl der verabreichten Dosen schnellte dadurch in die Höhe. Man hätte vor allem die Hausärzte deutlich früher einbeziehen müssen. Allerdings entstand durch die chaotischen und wechselnden Kriterien der Berechtigung zur Impfung auch ein Ansturm auf die Arztpraxen, die deren Arbeit erschwerte. Eine zentrale Unterstützung vor allem bei der Terminvergabe wäre hier hilfreich gewesen - vor allem um sicherzustellen, dass die besonders vulnerablen Teile unserer Bevölkerung zeitnah geimpft werden können, wenn sie dies wünschen.
Mit freundlichen Grüßen
Andrej Hunko