Frage an Andreas Schockenhoff von Bettina S. bezüglich Familie
Guten Tag Herr Schockenhoff,
ich komme vom Bodensee, habe 11 Jahre an verschiedenen Orten in D gewohnt, u.a. in Köln, und wohne nun seit kurzem wieder in Markdorf. Mir fällt v.a. auf: Die Bodenseeregion ist attraktiv was den Freizeitwert angeht. Einige Dinge sind aber sehr unterentwickelt - zum einen die Kleinkindbetreuung und zum anderen der ÖPNV. Ohne Auto ist man ziemlich aufgeschmissen. Dabei leidet der Bodenseekreis, gerade im Sommer, unter den vielen Autos. Wie gedenken Sie diese Probleme anzugehen?
Viele Grüße, B.Suttner
Sehr geehrte Frau Suttner,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich hiermit gern beantworten möchte.
Sie sprechen zum einen das Thema Kinderbetreuung an. Ich halte es grundsätzlich für notwendig, dass neue Formen und Möglichkeiten der Kinderbetreuung entwickelt werden, nicht nur bei uns am Bodensee. Unsere Region ist geprägt von dezentralen Siedlungsformen, das bedeutet auch, dass die Infrastruktur, sei es in der Kinderbetreuung, sei es im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), den Sie ja ebenfalls ansprechen, nicht mit den Gegebenheiten und Möglichkeiten in einer Großstadt mit hoher Bevölkerungsdichte vergleichbar ist. Daher ist vieles, was wünschenswert ist, nicht immer unbedingt realisierbar. In Zusammenarbeit mit Bund und Land tun die Kommunen ihr Bestes, um dem Bedarf an Kinderbetreuung im Rahmen der örtlichen und finanziellen Möglichkeiten gerecht zu werden.
Was den ÖPNV bzw. die Verkehrsinfrastruktur grundsätzlich anbetrifft, so ist gerade Bodensee-Oberschwaben auf besonderes leistungsfähige Verkehrswege und -anbindungen angewiesen. Ich bin für eine stärkere Förderung des ÖPNV, muss allerdings auch hier die Einschränkung anfügen, dass ein Ausbau des ÖPNV und seiner Strukturen in der gleichen Intensität wie in einer Großstadt nicht möglich ist.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen damit beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Andreas Schockenhoff