Frage an Andreas Schockenhoff von Hartmut Frank M. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Dr. Schockenhoff,
ich habe Ihre " Alkoholbeichte" verfolgt und habe dazu ein paar Fragen.
Zunächst einmal möchte ich betonen, dass ich Ihnen persönlich nichts unterstellen mag und recht viel Glück auf Ihrem weiteren Lebensweg, am besten ganz ohne Alkohol, wünsche!
Leider sehe ich aber eine Verlogenheit in der Drogenpolitik.
Zunächst einmal muss man glaube ich klar sagen, dass auch Alkohol und Zigaretten Drogen sind, und auch aus anderen alltäglichen Dingen, wie Spiele, Internet usw. eine Sucht erwachsen kann.
Der Staat rechnet aber eine Tabaksteuererhöhung mit in den Haushalt ein. Er rechnet also gar nicht mit einem Rückgang der Raucheraktivitäten.
Zum anderen ist Alkohl m.E. viel zu billig. Und das beide Drogen medial verharmlos werden, und dass für sie sogar noch geworben werden darf, finde ich nicht in Ordnung.
Was meinen Sie dazu? Bei einer Übertragung des CSU-Parteitags auf Phoenix sah ich, wie ein Deligierter vormittags Bier vor sich stehen hatte. Ist das in Ordnung?
Ich sehe zudem eine Kriminalisierung von Menschen, die z.B. Haschisch rauchen und/ oder eine Hanfpflanze zum Eigengebrauch angepflanzt haben.
Erst kürzlich habe ich im Hamburger Abendblatt gelesen, dass eine arme und kranke Frau sich eine Hanfpflanze angebaut hat.
Der Richter hat sie zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Und das nur, weil sie eine Arbeit nachweisen konnte.
Kann es sein, dass man so unterscheidet? Kokainkonsumenten und Hanfpflanzenbesitzer einsperrt, Alkohlkranke z.T. auf Kassenkosten behandelt?
Warum wird man in Deutschland dafür bestraft, wenn man seinem Körper z.B. Hasch zuführt?
Ich rede nicht von Dealern, sondern von den z.T. abhängigen Menschen. Ich denke, diese brauchen Hilfe und keine Strafe. Was meinen Sie dazu?
Ich selbst rauche nicht, trinke nicht, und konsumiere auch sonst keine Drogen.
Aber sehen Sie nicht auch, wie mehrgeteilt die Drogenpolitik ist?
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Frank Mueller
Sehr geehrter Herr Mueller,
herzlichen Dank für Ihre Frage und die guten Wünsche.
Meine Schilderungen in der Sendung "Günther Jauch" am 16.10.2011 basierten auf meinen eigenen Erfahrungen. Es handelte sich daher um meine private Meinung.
Für grundsätzliche Fragen der Drogenpolitik möchte ich Sie daher gerne an die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Frau Mechthild Dyckmans MdB sowie die Berichterstatterin für Drogen und Suchtpolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Frau Karin Maag verweisen
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schockenhoff