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Andreas Schockenhoff
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Frage von Manuel A. •

Frage an Andreas Schockenhoff von Manuel A. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Dr. Andreas Schockenhoff,

die CDU fordert gemeinsam mit der FDP die Verlängerung der Atomkraftwerke. Gleichzeitig ist jedoch die Endlagersituation immer noch ungeklärt.
Deshalb möchte ich hier ein paar Fragen an sie richten:
Wie stehen sie persönlich zu der Atomfrage?
Ist es nicht unverantwortlich, die Produktion von mehr Atommüll zu fordern, jedoch keine geeignete Entsorgung anbieten zu können?
Sollte sich ihrer Ansicht nach nicht die Industrie mehr um dieses Problem kümmern, als die Politik? Schließlich verdienen die Kraftwerksbetreiber Millionenbeträge, so das hier nicht die Politk und damit die Bevölkerung gefordert ist, sondern die Unternehmen?
Können sie eine Verlängerung vertreten, wenn sie gleichzeitig wissen, dass nach einer Forsa-Umfrage zwei Drittel die Atomkraft ablehnen?
Und wie ist ihre Meinung zu einem generellen "Nein" von Endlagersuchen in Baden-Württemberg?

Vielen Dank für ihre Antworten

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Altherr,

wir von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sind gegen den Bau neuer Atomkraftwerke in Deutschland. Ich sehe Kernenergie allerdings als Übergangs- bzw. Brückentechnologie an, bis wir die entsprechenden Kapazitäten bei den regenerativen Energien erreicht haben. Im Moment liegt der Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix bei 18 %. Diesen Anteil wollen wir auf 40 % steigern. Dies ist sicherlich ein ehrgeiziges Ziel. Doch mit einer konsequenten Politik werden wir es schaffen und diesen Prozentsatz erreichen.

Selbstverständlich heißt der mittel- und langfristige Trend, mehr und mehr auf erneuerbare Energien zurückzugreifen. Allerdings sind wir im Moment noch nicht soweit, dass wir vollständig auf andere Quellen verzichten können. Die Kernkraftwerke in Deutschland zählen zu den sichersten und effizientesten, weshalb wir dafür plädieren, sie nicht vorzeitig aus ideologischen Gründen vom Netz zu nehmen. In der Folge müssten wir sonst nämlich Atomstrom aus Nachbarländern importieren. Dies wäre nicht nur teurer, sondern auch eine energiepolitische Mogelpackung. Ich stimme aber mit Ihnen überein, dass erneuerbare Energien unsere Zukunft sind und wir deren Entwicklung und Verbreitung fördern müssen.

Natürlich geht es aber nun zuerst darum, eine Lösung in der Endlagerfrage zu finden. Es ist entscheidend, dass wir für die Entsorgung von gebrauchten Brennstäben dauerhafte Endlager bereitstellen. Es geht bei der damit verbundenen Standortsuche allerdings um Sicherheitskriterien und nicht um geographische Kriterien. Daher muss man bei der Wahl von potentiellen Orten fachlich sauber und kompetent abwägen und nicht nach politischen Befindlichkeiten handeln.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Andreas Schockenhoff, MdB