Frage an Andreas Schockenhoff von Monika K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Dr. Schockenhoff,
mich interessiert Ihre Haltung zu den Themen Agrogentechnik und Milch. Die Landwirte lehnen die grüne Gentechnik mehrheitlich ab. Die gentechnikfreien Anbauregionen werden immer größer, einzig die politische Unterstützung fehlt. Wie kann es sein, dass gentechnisch verändertes, nicht zugelassenes Maissaatgut in den Handel kommt, ausgesät wird, und nun in Biogasanlagen verwertet werden können soll (der Fachverband Biogas lehnt dies im übrigen ab)? Warum werden die Pflanzen nicht vernichtet, wenn sie doch nicht zugelassen sind?
Wie bewerten Sie die Chance, die Beschlüsse vom Milchgipfel 2008 umzusetzen? Können Exporterstattungen und Intervention Ihrer Meinung nach den Milcherzeugern helfen - oder wäre nicht die Abschaffung der Saldierung, auch im Hinblick auf die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Märkte in Entwicklungsländern ein probateres Mittel?
Mit freundlichen Grüssen
Monika Konrad
Sehr geehrte Frau Konrad,
herzlichen Dank für Ihr Interesse an meiner Haltung zu landwirtschaftlichen Themen.
Ich bin eindeutig gegen die Genehmigung, gentechnisch verändertes, nicht zugelassenes Maissaatgut zu verwenden. Die Landwirtschaft in unserer Region ist zu kleinräumig. Man würde viel größere Abstandsflächen benötigen. Dies kommt daher für mich nicht in Frage.
Was die Milchwirtschaft betrifft, so sind sowohl wir von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion als auch die Bundesregierung dabei, neben langfristiger Lösungen für die Zeit nach 2015 vor allem kurzfristige Hilfsmaßnahmen zu entwickeln. Meiner Meinung nach bringt Exporterstattung nur wenig, da lediglich ein kleiner Teil in den außereuropäischen Export geht. Dies bringt aber wiederum ärmere Länder in Schwierigkeiten. Ich halte daher die Begrenzung der Saldierung auf 3% oder gar deren Abschaffung für unverzichtbar, um spekulative Preisschwankungen zu verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Andreas Schockenhoff