Hallo, wie stehen sie zum Umweltschutz? Finden sie, dass der Kohleausstieg erst 2038 stattfinden sollte?
Viele Grüsse M. S.
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Klima, Natur- und Umweltschutz aber auch eine zukunftsfähige Wirtschaft mit gut bezahlten Arbeitsplätzen gehen für mich Hand in Hand.
Den Klimawandel zu stoppen, ist eine Menschheitsaufgabe. Klimaschutz verlangt uns allen etwas ab, aber niemand darf überfordert werden. Alternative und klimaneutrale Technologien müssen vorhanden und bezahlbar sein. Und mit dem richtigen Plan schaffen wir vor allem sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze.
Ich bin Wirtschafts- und Energiepolitiker und habe mit meinem Konzept der „Roten Energiewende“ die Entwicklung einer Wasserstoffstrategie für Deutschland mit nach vorne gebracht. Mit der Produktion und dem Einsatz von erneuerbarem Wasserstoff schützen wir unser Klima, schaffen Arbeit und Wertschöpfung und fördern moderne Technologien vor Ort.
Wir müssen nun massiv in erneuerbare Energien investieren, damit eine Vielzahl an Windkraftanlagen und Solaranlagen installiert werden. Wir werden eine Menge erneuerbaren Strom benötigen, sowohl für den direkten Einsatz in Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen als auch für die Herstellung von co2-freiem Wasserstoff. Je mehr erneuerbare Energie wir in kurzer Zeit aufbauen, desto schneller werden wir aus der Kohle aussteigen können. Die vom Bund eingesetzte Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung („Kohle-Kommission“) hat mit Beteiligung von Politik, Industrie, Zivilgesellschaft und Umweltverbänden einen Kohleausstieg in Deutschland spätestens bis zum Jahr 2038 beschlossen. Dies ist ein wichtiger gesellschaftspolitischer Konsensbeschluss und Kompromiss gewesen. Und dieser Beschluss hat Konsequenzen. Denn schon in diesem Jahr wurde der erste Block eines Braunkohlekraftwerks vom Netz genommen. Bis Ende 2022 folgen dann acht weitere – die ältesten und dreckigsten zuerst. Auch bei der Steinkohle wurden die ersten 4 Gigawatt in diesem Jahr vom Markt genommen.
In den Jahren 2026, 2029 und 2032 wird überprüft, ob das letzte Kraftwerk auch schon drei Jahre früher abgeschaltet werden kann. Ich persönlich finde natürlich: je früher, desto besser. Aber: kein Land auf der Welt steigt – so wie wir – gleichzeitig aus Atom- und Kohlestrom aus. Wir sind damit Vorreiter und zeigen, dass es geht. Das ist ein Riesenschritt, der unser Leben, Arbeiten und Wirtschaften in Deutschland verändern wird und den Weg zur Klimaneutralität bereitet. Wir werden diese Chancen nutzen: die besten Umwelttechnologien in Deutschland entwickeln und produzieren. Das ist gut für die Umwelt – und für eine zukunftsfähige, starke Wirtschaft mit sicheren, modernen Arbeitsplätzen.
Ich wünsche Ihnen eine gute Woche, bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Rimkus
Mitglied des Deutschen Bundestages