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Andreas Rimkus
SPD
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Frage von Tom M. •

Frage an Andreas Rimkus von Tom M. bezüglich Umwelt

Lieber Andreas,
ich lese hier, dass Du dagegen gestimmt hast, die Neuzulassung von Glyphosat zu verhindern.

Und ich lese im der Sache: ´Die EU berät derzeit über eine Neuzulassung für das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat für weitere 15 Jahre. Von einigen Wissenschaftlern, u.a. von einer Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO, wird das Mittel als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft.´

Wie geht das zusammen, Andreas?

Danke für eine Erläuterung.
Tom

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Antwort von
SPD

Lieber Tom,

vielen Dank für Deine Nachfrage. Du beziehst Dich in Deiner Frage auf die Abstimmung am 25.02.16. Zu meinem Abstimmungsverhalten habe ich damals folgende persönliche Erklärung nach §31 der Geschäftsordnung des Bundestages abgegeben:

„Seit langem warnen Ärzte, Wissenschaftler, Umwelt- und Verbraucherverbände vor den gesundheitlichen und ökologischen Folgen des übermäßigen Glyphosateinsatzes. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Wirkstoff als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit werden diese Bedenken nicht geteilt. Eine europaweite erneute Zulassung des Wirkstoffes Glyphosat ist damit ziemlich wahrscheinlich.

Die widersprüchlichen wissenschaftlichen Beurteilungen haben in der Gesellschaft zu einer großen Besorgnis geführt. Als Sozialdemokrat nehme ich diese Sorgen sehr ernst. Auch ich sehe die erneute Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat äußerst kritisch. Wenn ich den Antrag der Grünen heute nicht unterstütze, dann tue ich dies, weil ich der Meinung bin, dass wir für den Glyphosateinsatz in der Landwirtschaft zunächst eine gesundheits- und umweltverträgliche Alternative brauchen. Forschung und Entwicklung müssen gestärkt werden, damit wir gemeinsam mit der Landwirtschaft den Ausstieg aus dem Glyphosateinsatz und den Umstieg auf solche Alternativen organisieren können.
Bis dahin wollen wir die Anwendung von Glyphosat in der Landwirtschaft auf ein Mindestmaß reduzieren und effizienter gestalten. In vielen Fällen ist die Anwendung schon heute überflüssig, wie zum Beispiel bei der Stoppelbearbeitung nach der Ernte und vor der Aussaat der Folgekultur. Am größten ist die Gefahr der Fehlanwendung und Überdosierung jedoch bei der privaten Nutzung. Wir setzen uns deshalb in der Großen Koalition für ein Verbot von glyphosathaltigen Herbiziden in Haus- und Kleingärten und auch im kommunalen Bereich ein. Wir wollen verhindern, dass auf Spielplätzen und in öffentlichen Gärten Glyphosat gespritzt wird. Denn solange die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit unklar sind, wollen wir Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen dem Vorsorgeprinzip folgen und sicherstellen, dass die Menschen so wenig wie möglich damit in Berührung kommen. Die großen Baumarktketten haben bereits verantwortungsvoll gehandelt und Unkrautvernichtungsmittel mit Glyphosat aus ihrem Sortiment genommen. Auch in ihrem Interesse kann es nur sein, wenn wir zügig eine Regelung schaffen, die für den gesamten Handel gilt.

Ich erwarte, dass die Bundesregierung die Bedenken in der Wissenschaft und in der Bevölkerung gegenüber Glyphosat ernst nimmt und einen konkreten Ausstiegsplan für die Anwendung in der Landwirtschaft erarbeitet, der dann auch anderen EU-Mitgliedstaaten als Vorbild dienen kann.“

Lieber Tom, ich hoffe, Du verstehst mein Abstimmungsverhalten nun besser und siehst, dass wir inhaltlich hier einer Meinung sind.

Wie Du der Presse gestern entnehmen konntest, lehnt unsere Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die Neuzulassung von Glyphosat ab.

Mit den besten Grüßen
Andreas Rimkus, MdB

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