Frage an Andreas Rimkus von Georges H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Rimkus
Ich, als in Düsseldorf geborener und in Düsseldorf-Garath lebender Student der HHU Düsseldorf würde mich gerne zur Lage der ÖPNV im Süden Düsseldorfs(Urdenbach, Garath, Hellerhof)äußern
Ich frage mich, wieso die Straßenbahn 701 in Düsseldorf Benrath endet und nicht den restlichen Düsseldorfer Süden (Urdenbach, Garath, Hellerhof) mit dem Zentrum verbindet.
Es scheint als wäre die Grenze Düsseldorfs schon in Benrath und alle BürgerInnen südlich von Benrath würden benachteiligt.
Es fährt keine einzige Straßenbahn südlich von Benrath, das mag damit zusammenhängen, dass diese Stadtteile erst später entstanden sind, trotzdem muss nachgesorgt werden.
Bisher ist einzig und allein die S6 die letzte Ader, die den Süden mit dem Zentrum verbindet und Sie wissen, wie oft die S-Bahn ausfällt (abgesehen von erheblichen Verspätungen), sei es weil sich jemand vor den Zug schmeißt, sei es der Schnee im Winter, seien es technische Probleme, usw. Jedes mal wenn die S Bahn ausfällt sind die Bewohner des Südens vom Zentrum abgeschnitten, kommen zu spät zur Arbeit, usw.
Ich weiß, Straßenbahnlinien sind unflexibel und auch ein Ausbau des Netzes ist sehr teuer und umständlich.
Hier könnte die Buslinie 789 interessant werden:
Sie kommt aus Monheim, fährt durch Hellerhof, Garath, Benrath über Reisholz nach Hothausen. Diese Buslinie ist außer der S6 die einzige Verbindung Richtung Norden.
Wie wäre es, wenn man diese Linie ausbaut?
Über Holthausen könnte der Bus weiter nach Wersten, von dort über die UNIVERSITÄT (es gibt von Düsseldorf Garath keine ordentliche Verbindung zur Universität, obwohl sie geographisch auch im Süden Düsseldorfs liegt, mindesterns 45 min!!), nach Bilk, an den neuen Bilker Arkaden vorbei, weiter Richtung Zentrum.
Diese kleine Veränderung könnte ohne Kosten und Aufwand zu einer erheblichen Verbesserung der Lage führen und endlich der Benachteiligung des Düsseldorfer Südens entgegenwirken.
Ich hoffe sie können sich dafür einsetzen
Sehr geehrter Herr Hachem,
dass die Straßenbahnlinie 701 von Benrath nicht weiter in Richtung geführt wurde, hat eindeutig stadt- und verkehrsentwicklungstechnische Gründe. Zum einen waren die südlichen Stadtteile Garath und Hellerhof noch nicht in ihren heutigen Dimensionen vorhanden, so dass sich die Ausdehnung des Straßenbahnnetzes aus wirtschaftlichen Gründen noch nicht lohnte. Zum anderen wäre nach Einführung des S-Bahnverkehrs zwischen Essen Hauptbahnhof und Köln-Nippes ein für alle öffentlichen Verkehrsträger (heutige DB-AG und Rheinbahn) ein unwirtschaftlicher Parallelverkehr entstanden, der eine Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) mit Sicherheit ausgeschlossen hätte.
Zudem wäre die Reisezeit zwischen den südlichen Stadtteilen und der Innenstadt mit der Straßenbahn um ein Vielfaches länger als mit der S-Bahn, was die Akzeptanz dieses öffentlichen Verkehrsmittels deutlich einschränken würde. Im Vergleich zur Straßenbahn ist die S-Bahn das deutlich schnellere Verkehrsmittel in die Innenstadt. Die Auswirkungen der autogerechten Stadt schließen heute eine Verlängerung der Linie 701 aus, weil denkbare Straßenbahntrassen mit Straßen verbaut wurden.
Das heutige Busliniennetz ist insbesondere in den südlichen Stadtteilen auf eine engmaschige Verknüpfung mit dem S-Bahn und Regionalverkehr ausgerichtet, weshalb die SPD sich sehr für den Erhalt des Regionalhaltepunktes Benrath einsetzt. Damit verfügen nicht nur Pendler sondern auch die BewohnerInnen der südlichen Stadtteile über ein schnelles und effizientes öffentliches Verkehrsmittel über die Stadtgrenzen hinaus.
Eine Verlängerung der Buslinie 789 bis zur Universität muss eingehend geprüft werden, weil z. B. die Auslastung in Richtung Universität vermutlich starken tageszeitlichen und wochentäglichen Schwankungen unterliegt. Unabhängig davon setze ich mich aber weiterhin für einen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und der Verbesserung von Umsteigebeziehungen ein. Dies dient nicht nur der Entlastung durch vermeidbare Fahrten mit dem eigenen PKW sondern gleichzeitig der Aufenthaltsqualität in unserer Stadt.
Zudem unterstütze ich meine Kolleginnen und Kollegen im Ordnungs- und Verkehrsausschuss in ihrer Forderung, dass sowohl die DB-AG als auch die Rheinbahn ein Informationssystem an allen Haltestellen und in den Fahrzeugen installieren, damit alle Fahrgäste in Echtzeit über Störungen und mögliche alternative Reisemöglichkeiten informieren. Mit dem Aufbau eines solchen Systems verbessert sich die Akzeptanz der öffentlichen Verkehrsmittel deutlich und die Fahrgäste erhalten mehr Sicherheit darüber, dass sie ihre Reiseziele sicher und möglichst bequem erreichen. Dazu zählt für mich auch ein flexibles und schnelles System, bei Störungen (z. B. der S 6) Ersatzverkehrsmittel einzusetzen.
Mit den besten Grüßen
Andreas Rimkus