Frage an Andreas Mattner von Ingrid G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Hallo Herr Mattner,
Der Altonaer Volkspark soll nach den Plänen des Senats in einen kommerziellen Sportpark umgewandelt werden.
Eissport-Trainingshalle, Skating-Plaza, evtl. Tenniskomplex (Verlegung Rotherbaum in den Volkspark), Golfanlage, Multifunktionhalle und -außenanlagen, Indoor-Spielhalle für Kinder, Sportkompetenzzentrum mit Sportakademie, Spaß- und Erlebnisbad, Profi-Trainingsanlagen, eine Plaza mit einer weithin sichtbaren Medienskulptur - das alles
Im denkmalgeschützten Parkbereich sind schon jetzt mehr als 100 Bäume gefällt worden - angeblich wegen pflegerischer Maßnahmen. Die Menschen, die die Baumstümpfe gesehen haben sind entsetzt über diese willkürlichen Baumrodungern, denn die meisten der abgesägten Bäume waren gesund! Die Bäume wurden auch nicht nur ausgelichtet, denn teilweise sind ganze Flächen kahlgeschlagen worden, während an anderen Stellen die Bäume dicht an dicht stehen.
Das alles passt genau zu den Plänen des Senats, im denkmalgeschützten Parkbereich Abenteuersport anzusiedeln:
Kletterseile, Baumbrücken, Kletterwände, "Soft-Extreme-Bereiche, Mountainbike-Strecken mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, Rad- und Rollerblading-Rundweg, Hindernis-Parcour, Wellness-Bereiche, Schaffung von Sichtachsen (um vom Tutenberg freie Aussicht auf die ach so schönen Arenen und Stadien zu haben!)
Mit dieser "Umgestaltung" gehen einher: Luftverschmutzung, Unruhe und Lärm, Zerstörung von Grünflächen, Wald, Wiesen und ursprünglicher Natur, Zerstörung von frei zugänglichen - öffentlichen! - Flächen und Ruhezonen. Noch mehr Beton, Stahl und Glas!
Das Volks soll sich amüsieren, dafür bezahlen und den Mund halten bis alle total verblödet sind!
Der Volkspark wurde vor ca. 90 Jahren von sehr fortschrittlich und sozial denkenden Stadtvätern geschaffen - zur Erholung der unter krank machenden Bedingungen lebenden Menschen.
Jetzt werden auch wieder immer mehr Menschen krank durch die Lebensumstände - Armut macht krank!
Lassen sie sich mal das Wort "Stadtväter" auf der Zunge zergehen - davon ist nichts mehr übriggeblieben - jetzt heißen diejenigen Kapitalistenvertreter.
Ihre Partei hat es sich anscheinend auf die Fahnen geschrieben, die Parks in Hamburg wieder in den Besitz der "Pfeffersäcke" zu bringen!
Meine Fragen an sie:
Was wollen sie tun, um die Zerstörung des Altonaer VOLKSPARKS zu verhindern und wenn wir nun wirklich solche Sportanlagen brauchen, gibt es sicher alternative, besser mit öPNv zu erreichende, weniger Natur zerstörende Flächen in Hamburg (z.B. Billwerder-Moorfleet) - wie stehen sie zu solchen Alternativen?
Gruß, Ingrid Gangloff
Die Ansiedlung des sog. "Volksparkprojektes" an einer vorhanden Parkfläche ist sinnvoll, wenn zu dem Konzept eine Komponente gehört, die schonende Nutzungen der Bevölkerung für die Parkfläche vorsieht. Kletterwände etc. sind Nutzungen, die nur ganz generell in dem Planungskonzept stehen, das derzeit zu einem Masterplan detailliert wird und möglicherweise noch einzelner Realisierungspläne bedarf. Die Überlegungen sehen ferner Renovierungen und Aufwertungen vor. Die Nutzungen der übrigen Komponenten außerhalb des eigentlichen Parks passen besonders gut an diesen Standort, weil dort bereits zwei Arenen und Parkplätze vorhanden sind. Ein Projekt in Moorfleet hätte keine Chance.
Die Nutzungen des neuen Parks dienen überwiegend den Freizeit- und Sportinteressen der Bevölkerung und sind daher eher nicht kommerziell.
"Die lustige Stimmung der WM mit ihren blauen Toren" dauert noch an, schauen Sie auf die Dächer. Sie hat Deutschland bzw. Hamburg verändert und ist schon jetzt unsterblich, selbst wenn die Tore abgebaut würden.