Frage an Andreas Jurca von Jana H. bezüglich Recht
Wie stehen Sie zur angedachten Kandidatur von Lutz Bachmann für die AfD?
Ich versuche nun seine Person unabhängig von seiner Pegida-Geschichte zu beurteilen; wie bei jedem der ein öffentliches Mandat als AfD-Vertreter anstrebt, interessieren mich Vita und Qualifikationen.
Seine Vita ist geprägt von einem kriminellen Leben: Bachmann beging seit den 1990er Jahren mehrfach Straftaten, unter anderem Körperverletzung, Einbruch, Diebstahl und Drogenhandel: Verurteilung wegen 16-fachen Einbruchs mit Diebstahl, Flucht nach Südafrika um dem Strafvollzug zu entgehen (wurde nach 2 Jahren abgeschoben und verbrachte Zeit in der JVA Dresden), 2010 Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen Besitz von Kokain und 2014 Verurteilung wegen nicht bezahltem Unterhalt für sein Kind. So viel zu seiner Vita.
Seine (positiven) Qualifikationen: Er hat Abitur, eine abgeschlossene Ausbildung als Koch, war eher minder erfolgreich selbstständig und bekam eine Auszeichnung als Fluthelfer (2014).
Ich möchte keine falsche Übermoral an den Tag legen und ich akzeptiere auch, dass Menschen Fehler im Leben begehen und solange man diese auch wieder gut machen kann (unter diese Kategorie fallen für mich NICHT: Vergewaltigung, Mord, Kinderschändung), auch Reue und Besserung über die folgenden Jahre gezeigt wird, man diese Menschen auch in öffentlichen Ämtern akzeptieren kann.
Nun schaue ich mir aber seine Vita genau an und wäge auch seine Qualifikationen gegen: Der Mann wirkt für mich wie ein Glücksritter, dem es an Beständigkeit fehlt – und ich habe nun versucht neutral, eher wohlwollend, eine Beurteilung abzugeben. Deshalb halte ich Lutz Bachmann zu gegebenem Zeitpunkt für ungeeignet sich als Mandatsträger der AfD zu bewerben. Letztlich ist es aber Entscheidung der Parteimitglieder in Sachsen bzw. des Vorstandes.
Mit besten Grüßen
Andreas Jurca