Frage an Andreas Fischer von Mariane B. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Dr. Fischer,
meine Tochter besucht die 8. Jahrgangsstufe des Donau Gymnasiums in Kelheim. Diese ist in vier Klassen unterteilt mit durchschnittlich 30 Schülern pro Klasse. Letztes Schuljahr gab es zahlreiche Stundenausfälle, welche überhaupt nicht oder nur unzureichend durch fachfremde Lehrkräfte ersetz wurden. Auch lang vorhersehbare Stundenausfälle (z.B. Lehrer im Skilager usw.) wurden nicht kompensiert. An Gymnasien gibt es ja bekanntlich, anders als an Haupt- und Realschulen, keine externe mobile Reserve (Springer) an Lehrern, welche in Anspruch genommen werden könnten. Zusätzlich wird nun durch das G8 die ohnehin faktisch knappe Gesamtstundenzahl noch einmal gekürzt, wobei nicht auch der Lernstoff reduziert wird, sondern lediglich gepresst und in noch weniger Schulstunden gequetscht wird. Sind Sie der Meinung dass die zukünftige Schulausbildung unserer Kinder so perfekt ist wie von der Union behauptet?
Mit freundlichen Grüßen
Mariane Blaimer
Sehr geehrte Frau Blaimer,
ich sehe auch in Bayern großen Verbesserungsbedarf. In Umfragen zeigen sich 69 % der Menschen aus Haushalten mit schulpflichtigen Kindern unzufrieden mit der bayerischen Bildungspolitik. Für uns Liberale ist Bildungspolitik aber die wichtigste Zukunftsaufgabe. Wenn die Union jetzt feststellt, dass mehr als 2000 Lehrer fehlen und Sofortprogramme startet, fragt man sich, warum das nicht früher aufgefallen ist. Die Kinder, die diese Lehrkräfte jetzt bräuchten, sind schließlich nicht vom Himmel gefallen. Deshalb sage ich: Wir brauchen ein langfristiger angelegtes Denken. Dazu gehört für mich auch die Anlage einer externen mobilen Reserve für Gymnasien.
Auch was den Unterrichtsstoff betrifft, stimme ich Ihnen zu: Die Lehrpläne müssen dringend entrümpelt werden. Man kann schließlich nicht die Inhalte aus 9 Jahre in 8 Jahre hineinquetschen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Andreas Fischer