Frage an Andreas Eifler von Fabian L. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Fabian Löffler,

zunächst einmal vielen Dank für Ihre Frage. Entschuldigen Sie bitte auch, wenn meine Antwort solange auf sich warten ließ. Leider hatte ich mir gerade eine Grippe eingefangen.

Die Artenvielfalt der Erde ist eine der existenziellen Ressourcen der Menschheit und wesentliches Merkmal der Biosphäre. Je artenreicher die Biozönose, umso belastbarer ist das Ökosystem.

In unserem theoretischen Organ mit dem Titel „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“, heißt es zur Bedeutung der Biodiversität:

„/Die Biodiversität umfasst die Summe der verschiedenen Tier- und Pflanzenarten auf der Erde und darüber hinaus auch die Vielfalt der Ökosysteme und der Varietäten (Kultursorten, geografische Rassen) aller einzelnen Spezies. In ihrer Gesamtheit bilden sie die *biologische Lebensgrundlage der Menschheit. *Das ist vor allem auf zwei Gründe zurückzuführen:/

/1. Die Verwertung von Tieren und Pflanzen und die Nutzung ihrer Leistungen ist eine Grundbedingung der Produktion und Reproduktion des menschlichen Lebens./

/2. Die relative Stabilität und Plastizität der Ökosysteme, von deren Funktionsfähigkeit letztlich auch die Lebensbedingungen der Menschen abhängen, ist vielfach auf die große Mannigfaltigkeit der Pflanzen- und Tierwelt zurückzuführen.“/

Das Artensterben, das sich in geradezu dramatischer Weise beschleunigt, ist zu einem wesentlichen Indikator des beschleunigten Fortschreitens in eine globale Umweltkatastrophe geworden.

Internationale Agrar- und Chemiemonopole wie Bayer (Monsanto), BASF, DuPont treiben diese Entwicklung skrupellos auf die Spitze, ob durch Genmanipulation, Vergiftung der Böden durch Glyphosat, Pestizide oder durch aggressive, erpresserische Vertriebsmethoden.

Die existenzielle Gefährdung der Menschheit in aller Konsequenz zu begreifen, erfordert zugleich den Blick über die einzelnen Faktoren der Umweltkrise - etwa das Artensterben oder die drohende Klimakatastrophe – auf die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu richten. Ob Zerstörung der Ozonschicht, beschleunigte Vernichtung der Wälder, drohende Gefahr umkippender Weltmeere, rücksichtsloser Raubbau an den Naturstoffen, Vermüllung und Vergiftung, unverantwortliche Nutzung der Atomenergie, nichts passiert in der Natur isoliert von einander.

Ob Daimler, VW, RAG, RWE, Kali+Salz , die Verhältnisse der kapitalistischen Konkurrenz verlangen heute von den internationalen Monopolen, bei Strafe ihres Untergangs, die Überausbeutung von Mensch und Natur auf die Spitze zu treiben!

Welche Existenzberechtigung hat eine solche Gesellschaftsordnung, deren ganze Existenz auf einer Mensch und Natur bedrohenden Grundlage hat?

Mit Beschwichtigungen, Lügen, Vertuschung und Scheinlösungen versuchen sie, dem aktiven Widerstand der Massen vorzubeugen, die Friday-for-Future -Bewegung zu zersetzen und in ihnen ungefährliche Bahnen zu lenken.

Wir dürfen die Umweltfrage nicht dem herrschenden Gesellschaftssystem überlassen, sonst wird die Menschheit in der kapitalistischen Barbarei untergehen.

Der Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt kann nur im Zusammenhang mit einem komplexen Programm zur Abwendung der Umweltkatastrophe Aussicht haben.

Die Internationalistische Liste / MLPD setzt sich konsequent für ein solches Programm ein.

Abschließend möchte ich hierzu nur einige Kernforderungen aufzählen:

* Energische Durchsetzung umweltschonender Anbaumethoden und artgerechter Tierhaltung in der Landwirtschaft gegen Großagrarier und Agrarkapitalisten! Aktiver Tierschutz!
* Radikaler Stopp der Rodung der Wälder, insbesondere der tropischen Regenwälder! Großflächige artgerechte Wiederaufforstung!
* Verbot des Einsatzes genmanipulierter Pflanzen und Tiere! Allgemeines Verbot der Einleitung von Schadstoffen in Böden, Wasser oder Luft!
* Stopp der fortschreitenden Zersiedelung der Landschaft durch unnütze Straßen, Industrieanlagen, Großprojekte und ausufernden Bau privater Eigenheime!
* Vollständiges Ersetzen fossiler Brennstoffe durch regenerative Energien! Energiegewinnung vor allem aus Sonne, Wind, Wasser und Bioabfällen! Senkung der Treibhausgas-Emissionen um 70 bis 90 Prozent bis zum Jahr 2030 und klarer Kurs auf die Absenkung des CO2-Gehaltes in der Luft auf 350 ppm!

Ich würde mich über eine weitere fruchtbare Diskussion mit Ihnen freuen und natürlich auch über eine praktische Zusammenarbeit über alle weltanschaulichen und parteipolitischen Grenzen hinweg - im Interesse der Menschheit und unserer Mutter Natur.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Eifler