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Frage von Joachim B. •

Frage an Andreas Dressel von Joachim B. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Dressel,

vor 30 Jahren, nämlich in 1977, habe ich eine Wohnung im Kiesselbachweg, also in der Neubausiedlung "Tegelsbarg" gekauft, in der ich dann auch mehr als 20 Jahre gewohnt habe. Grund für diese Entscheidung war die schöne Lage der Siedlung und die Tatsache, dass man dort aus "Steilshoop" gelernt zu haben schien.

Leider geht es in den letzten etwa 10 Jahren mit dieser Siedlung bergab:

Es begann mit dem Verfall der Norbert-Schmid-Platzes, der als Treffpunkt für die Bürger gedacht war, dies aber mehr nur noch für angetrunkene Jugendliche war, die die Umgebung mit Gaffiti beschmierten. Die auf dem Platz stehenden Kunstwerke wurden nicht erhalten, sondern schließlich abgebaut.

Die im Eigentum der Saga und anderer sozialer Wohnungsunternehmen stehenden Klinkerhäuser bekamen eine Thermohaut und sehen nun aus wie DDR-Plattenbauten, die man nur noch an der unterschiedlichen Farbe der Balkone auseinanderhalten kann. Unter den Bewohnern bzw. Mietern nimmt die Zahl der sozialen Grenzfälle zu.

Die ernst zu nehmenden Ladengeschäfte sind weggegangen. Es gibt, von einem Perser (Obst und Gemüse) abgesehen, nur noch die Billiganbieter "Penny" und ALDI mit ihren verpackten Waren, keine Frischware mehr. Es gibt auch kein Restaurant mehr.

Folgerichtig wurde die ganze Siedlung im Mietenspiegel um eine Stufe herabgestuft, wodurch ich - da ich meine Wohnung heute vermiete - viel Geld verloren habe.

Und auf die Straße traut sich abends kaum noch einer. Die Straßen sind also "tot".

Was tut Ihre Fraktion, den Niedergang der Siedlung aufzuhalten und nach Möglichkeit zu kompensieren? Haben Sie den "Tegelsbarg" vergessen oder gar "aufgegeben"?

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Bluhm

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Bluhm,

vielen Dank für Ihre Frage und Ihre traurige, aber durchaus in vielen Punkten treffende Zustandsbeschreibung.

Als SPD-Spitzenkandidat im Wahlkreis 13 Alstertal/Walddörfer ist mir eine positive Weiterentwicklung der Tegelsbarg-Siedlung besonders wichtig. Bei uns Sozialdemokraten hat niemand den Tegelsbarg abgeschrieben oder vergessen.

Im Gegenteil: Wir wollen die soziale Stadtteilentwicklungspolitik, von der zur Zeit nur wenige Hamburger Stadtteile und Quartiere profitieren, auf alle Quartiere mit besonderem Förderbedarf ausdehnen. Und da ist der Tegelsbarg im Alstertal besonders zu nennen. Wir meinen, dass die Bewohner aller Quartiere ein Recht auf Lebensqualität haben - das ist ein Punkt, der unterm Strich Ihnen als Grundeigentümer auch zu Gute kommt.

Eine Priorität haben natürlich Maßnahmen im Wohnumfeld, die Herrichtung des Norbert-Schmid-Platzes und flankierende Maßnahmen für Sicherheit und Sauberkeit. Der Erhalt (bzw. der Wiedererreichung) eines guten Branchenmixes ist dabei ein zentraler Punkt, den die Stadt aber nicht verordnen kann. Nur in Gesprächen mit den Beteiligten können Fortschritte erreicht werden. Und: Der Vandalismus nimmt in Hamburg überall zu - leider auch am Tegelsbarg, das werden Sie als Grundeigentümer sicher auch festgestellt haben.

Doch Lebensqualität macht sich auch an der sozialen Gestaltung des Lebensumfeldes fest. Wie ist es um die Jugendarbeit bestellt? Was wird zur Familienhilfe getan? Zur Berufsorientierung? Was kann zur weiteren Angebotsverbesserung getan werden? Wie können wir manche Familien und Jugendliche von der schiefen Bahn runterholen? Berufliche Perspektiven anbieten und sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglichen - da werden wir auch am Tegelsbarg noch nachlegen müssen, gemeinsam mit den guten Institutionen vor Ort (HdJ, Bauspielplatz, TAK BEO etc.).

Das Sommerfest am 25.8. war ein gutes Beispiel, wie es gelingen kann, gemeinsam etwas zu erreichen. Die Stärken des Stadtteils stärken und bei den Schwächen mit allen Beteiligten ansetzen. Ich selbst bin mit meinen Kollegen aus der SPD Hummelsbüttel, mit den Institutionen vor Ort, mit der Ortsausschussfraktion regelmäßig im Gespräch dazu - wir waren und sind am Tegelsbarg mit Veranstaltungen (Laternenumzug z.B.) und Infoständen vor Ort, um Hinweise aufzunehmen. Das war so und das wird so bleiben, damit wir gemeinsam Verbesserungen erreichen. Mit Bürgersprechstunden möchte ich diesen Dialog auch in der nächsten Wahlperiode intensivieren.

Der CDU-Senat hat viel in "Leuchttürme" investiert. Ihr "Hilferuf" zeigt, am Tegelsbarg sind die Investitionen des CDU-Senats vorbeigegangen. Da werden wir ansetzen nach dem 24. Februar.

Gerne stehe ich Ihnen auch persönlich für ein Gespräch zur Verfügung,
um weitere Hinweise aufzunehmen (Kontaktformular unter www.andreas-dressel.de).

Beste Grüße und schöne Weihnachten,
Ihr
Dr. Andreas Dressel MdHB