Frage an Andreas Dressel von Jutta S. bezüglich Verkehr
Hallo Herr Dressel,
als freiberufliche Logopädin versorge ich seit 30 Jahren vom Duvenstedt aus in ganz Hamburg immobile Patienten mit Sprach-, Sprech- & Schluckstörungen bei neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, Parkinson, MS u.ä.) mit dringend notwendigen logopädischen Hausbesuchen. Von Jahr zu Jahr zunehmende Fahrzeiten aufgrund steigender Zahl und Dauer von Baustellen, Stau ("Stauhauptstadt Hamburg"!), 30km/h-Zonen, Fahrradstreifen auf den Straßen, Anwohnerparkzonen, Parkplatzvernichtung (2500 Parkplätze weniger seit 2011!) und die zunehmend autofeindliche Verkehrspolitik des rot-grünen Senats bedeuten für mich von Jahr zu Jahr längere Fahrtzeiten, immer weiter schrumpfendes Einkommen und immer mehr Stress. Physio- & Ergotherapeuten, die ins Haus kommen, finden meine Patienten kaum noch, und auch ich bin kurz davor, meinen Beruf aufgrund der sich immer weiter verschlechternden Verkehrsbedingungen aufzugeben. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad ist die Versorgung leider nicht zu leisten!
Wird die derzeitige Verkehrspolitik von der SPD weiter verfolgt, wird mittelfristig die therapeutische Versorgung der nicht mobilen Bürger auf der Strecke bleiben - Logopäden, Physio- & Ergotherapeuten, Hebammen, Pflegedienste und auch Ärzte sind, genau wie Handwerker, darauf angewiesen, Patienten/Kunden mit dem PKW in angemessener Fahrzeit erreichen und vor Ort parken zu können.
FRAGE: Welche Maßnahmen plant die SPD, die Versorgung der Hamburger Bürger durch diese auf das Auto & wohnortnahe Parkplätze angewiesenen Berufsgruppen mittel- und langfristig sicherzustellen?
MfG, J. S.
Sehr geehrte Frau Sembritzki,
vielen Dank für die Frage. Sie sprechen einen wichtigen Punkt an.
Dass die Parkplätze mehr werden, das wird Ihnen aktuell keiner wirklich versprechen können. Aber ich verstehe, dass besondere Berufsgruppen besondere Maßnahmen erfordern. Beim Handwerkerparken sind wir dabei, konkrete Lösungen zu entwickeln. Auf Basis dieser Einführung sollte man gemeinsam prüfen, ob, wie und wo auch besondere andere Parkregelungen denkbar sind. Denn uns ist klar, dass bei allem notwendigen Umstieg auf den ÖPNV es weiter Menschen gibt, die aufs Auto angewiesen sein werden – und da gehören Sie gewiss dazu! Insofern sollten wir das Projekt Handwerkerparken als Ausgangspunkt weiterer Überlegungen nehmen!
In diesem Sinne beste Grüße
Ihr
Andreas Dressel