Frage an Andreas Dressel von Thomas K. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Dr. Dressel,
die Einführung der Ganztagesbetreuung an unserer Grundschule stellt uns vor extreme Probleme. Vor der Einführung bestand ein Hortkonzept, welches auch mit einer guten Flexibilität auf die Anforderungen der berufstätigen Eltern reagierte. Dies gibt es jetzt nicht mehr, im Vorfeld muss festgelegt werden wann die Kinder abgeholt werden und dies ist absolut verbindlich. Somit haben wir jetzt ständig Probleme von z.B. Dienstreisen sehr pünktlich zurück zu kommen (wenn mal eine Bahn Verpsätung hat oder ein Flugzeug nicht fliegt), ansonsten sitzen die Kinder vor der Schule und warten.
Auch wenn wir jetzt eventuell weniger zahlen, so ist die bisherige Einführung der Ganztagsbetreuung (an der Schule Hinsbleek - vorher gab es den Hort Tigerente auf dem Gelände) für uns ein extremer Rückschritt. Gibt es von Ihrer Seite Ideen wie hier ein Mindestmaß an Flexibilität zurück gewonnen werden kann?
Ich kann mich erinnern, dass es das Ziel war die Kinderbetreuung zu verbessern und die Eltern zu unterstützen. In unserem Fall ging das Konzept bisher nicht auf und die Großeltern können auch nicht ständig die Kinder abholen.
Mit freundlichem Gruß
Thomas Knaus
Sehr geehrter Herr Knaus,
für Ihre Anfrage bedanke ich mich
Als SPD-Fraktion haben wir den Ausbau der Ganztagsangebote in unserer Stadt stark vorangetrieben und damit eine deutliche Ausweitung des Betreuungsangebotes für Grundschulkinder erreicht. Heute können über 10.000 Kinder mehr von Ganztagsangeboten profitieren als es im ehemaligen Hortsystem der Fall war. Dabei sind die Kosten für Eltern nicht gestiegen. Auch der Betreuungsschlüssel ist grds. dem im Hortsystem bzw. den klassenfrequenzen an den Grundschulen nachempfunden.
Mit der Einführung der „Ganztägigen Bildung und Betreuung an Schule“ wollten wir dem Wunsch von Eltern nach einem flexiblen Betreuungsangebot Rechnung getragen. Entscheiden Sie sich für die Nachmittagsangebote im Rahmen von GBS an ihrer Schule, nimmt ihr Kind an mindestens drei Tagen pro Wochen bis 15.00 Uhr an den Angeboten teil. Diese Kontinuität hilft nicht nur der Organisation, sie kommt auch den Kindern zugute, die so regelmäßig mit ihren Freundinnen und Freunden je nach Programm (Chor, Sport, Forschung, …) gemeinsam Fortschritte erleben und Entwicklungen beobachten können.
Sollten Sie darüber hinaus Betreuungszeiten wünschen, würden wir Ihnen empfehlen, Ihr Kind auch an den anderen Tagen für offene Angebote im Rahmen von GBS anzumelden und die Randzeiten (6.00 Uhr bis 8.00 Uhr und 16.00 bis 18.00 Uhr) mit zu buchen, um auch am späteren Nachmittag auf eine Betreuung zurückgreifen zu können. Grundsätzlich ist GBS bis 16.00 Uhr kostenlos; lediglich für die Randzeiten und Ferienangebote fällt eine sozial gerecht gestaffelte Gebühr an. In Absprache mit dem für GBS an Ihrer Schule zuständigen Träger sollte es dann kein Problem sein, Ihr Kind auch früher aus den offenen Angeboten abzuholen.
Erster Ansprechpartner für die Nachmittagsbetreuung ist immer der GBS-Träger an ihrer Schule. Sollte Sie dennoch Schwierigkeiten haben, kann ein Gespräch mit dem Elternrat und/oder mit der zuständigen Koordinatorin/dem zuständigen Koordinator für den Ganztag helfen, eine Lösung im Sinne Ihres Kindes zu finden.
Ich verkenne - auch als betroffenener Vater - nicht, dass es hier und da noch hakt. Die beteiligten Stellen haben mit Hochdruck daran, die "Kinderkrankheiten" abzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Andreas Dressel