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Andrea Lindholz
CSU
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Frage von Joachim S. •

Hallo Frau Lindholz, was sind Ihre Vorschläge zur Verbesserung der Flugzeuglärmbelästigung im Raum Alzenau durch die Anflüge auf den Flughafen Frankfurt?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr S.,

 

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachfrage zum Thema Fluglärm. Um es kurz zu machen: Eine einfach oder schnelle Lösung sehe ich bei diesem Thema nicht. Das sollte man ehrlicherweise sagen. Allerdings gibt es sehr wohl Mittel und Wege für Verbesserungen zu sorgen. Zum Beispiel kann an der Quelle bzw. an den Flugzeugen durch Umrüstungen der Lärm wesentlich vermindert werden. Ich werbe daher auf Bundesebene für entsprechende Anreizprogramme für die Fluglinien zur Umrüstung ihrer Flotten. Aber auch Maßnahmen wie eine intelligentere Streckenführung, alternative Anflugrouten und moderne Leitsystem, die einen steileren Anflugswinkel bzw. höheres Anflugsniveau ermöglichen gehören dazu.

 

Keine dieser Maßnahmen lässt sich allerdings von heute auf morgen umsetzen. Ich stehe dazu regelmäßigem im Austausch mit betroffenen Bürgern aus unserer Region und auch den Bürgerinitiativen. Ihre Argumente und Beschwerden trage ich an die verantwortlichen Stellen heran, tausche mich dazu mit der Deutschen Flugsicherung, dem Bundesverkehrsministerium und den zuständigen Landesbehörden aus. Ich bin Mitglied im interfraktionellen Parlamentskreis Fluglärm und versuche im Rahmen meiner parlamentarischen Möglichkeiten, das Thema immer wieder nach oben zu bringen und insbesondere an die führenden Verkehrspolitiker heranzutragen. Mehrfach war ich dazu auch schon persönlich bei der DFS zu Besuch und stehe dazu auch in regelmäßigem Austausch mit unserem Landrat, der unsere Region in der Fluglärmkommission vertritt. Auch habe ich das Positionspapier des Arbeitskreises der Deutschen Fluglärmkommissionen aktiv unterstützt und unseren Bundesverkehrsminister gebeten, die dortigen Forderungen eingehend zu prüfen.

 

 

Aufgrund meiner jahrelangen Beschäftigung mit diesem Thema ist mir bewusst , dass es weder die eine, noch sehr schnelle Lösungen geben kann. Es gilt die volkswirtschaftlichen Notwendigkeit eines leistungsfähigen Flughafens mit den mehr als berechtigten Forderungen der Anwohner auf Lärmschutz in Einklang zu bringen. Auch unsere Region profitiert in vielfältiger Weise von der Nähe zum größten Flughafen Deutschlands. Gleichzeitig muss das Leben am Bayerischen Untermain lebenswert bleiben. Daher fordere ich immer wieder eine kohärente Lärmschutzstrategie der Bundesregierung und entsprechende Maßnahmen ein, um z.B. eine zügigere Aufrüstung der Flugzeugflotten zu erwirken. Forschung und Entwicklung können hier echte Fortschritte bringen. So sind die Triebwerke des Airbus A 320 neo fast 90 Prozent leiser als die Triebwerke einer alten Boeing 707, die teilweise immer noch eigensetzt werden. Diese Bekämpfung des Lärms an der Quelle, ist meiner Ansicht nach eine der aussichtsreichsten Maßnahmen, um für unsere Region, die nicht mehr im unmittelbaren Umfeld des Flughafens liegt, aber eben dennoch massiv betroffen ist, für spürbare und nachhaltige Verbesserungen zu sorgen. Denn auch alternative Anflugverfahren und -routen sind immer auch abhängig von Wetter und Verkehrsaufkommen.

Einige Bürger aus dem Wahlkreis, die sich in der Vergangenheit ebenfalls über Fluglärm bei mir beschwert hatten, haben mir zwischenzeitlich berichtet, dass sich die Situation im Vergleich zu früheren Jahren punktuell durchaus verbessert habe. Dennoch möchte ich im Rahmen meiner parlamentarischen Möglichkeiten gerne weiter daran arbeiten, dass diese Verbesserungen fortgeführt und ausgeweitet werden. Dafür bin ich auch auf die Unterstützung und Hinweise der Menschen in meinem Wahlkreis angewiesen. Ich verspreche aber keine Lösungen, die unrealistisch bzw. nicht umsetzbar sind. Jeder, der sich mit der Materie eingehender beschäftigt, erkennt sehr schnell worauf es ankommt: Wir brauchen einen vernünftigen Ausgleich zwischen ökonomischen, gesundheitlichen und ökologischen Aspekten.

 

Mit freundlichen Grüßen

Andrea Lindholz MdB

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