Frage an André Wiese von Manfred T. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Wiese,
der Stadtrat von Buchholz i.d.N. hat entschieden, dass sich die Stadtwerke an dem geplanten Kohlekraftwerk in Brunsbüttel beteiligen. Die Beteiligung weiterer Stadtwerke aus unserer Region ist zumindest angedacht. Wie stehen sie zu dieser Entscheidung vor dem Hintergrund des notwendigen Klimasachutzes einerseits und der Sicherstellung der kommunalen Stadtwerke andererseits?
Mit adventlichen Grüßen
Manfred Teune
Sehr geehrter Herr Teune,
die Entscheidungen in den Gremien der Stadt Buchholz ist meine Sache nicht. Sie als Kreisvorstandsmitglied der Linkspartei wissen, dass die CDU und ich zur Frage von neuen Kohlekraftwerken eine andere Meinung vertreten als Sie / Ihre Partei:
Nur eine ausreichende Energieversorgung sichert die Zukunft des Industriestandorts Niedersachsen.
Wir brauchen dabei einen ausgewogenen Energiemix, der drei wesentliche Ziele beinhaltet:
- Versorgungssicherheit
- Ökologische Verträglichkeit
- Bezahlbarkeit
Um dies zu gewährleisten und um Niedersachsens Chancen als Industriestandort zu sichern, müssen wir unter anderem auch über neue Großkraftwerke – auch auf Kohlebasis – nachdenken. Ich unterstütze daher die Ansiedlung von neuen, hocheffizienten und umweltfreundlicheren Kohlekraftwerken, die ältere Anlagen in Deutschland ersetzen können. Die derzeit in Niedersachsen geplanten Kohlekraftwerke werden alle mit der neuesten Kraftwerkstechnik errichtet. Es werden zukünftige Kraftwerke durch spezielle Techniken Wirkungsgrade von über 50 Prozent erreichen. Kurz- und Mittelfristig werden die erneuerbaren Energien und neue Gas- und Dampfkraftwerke nicht die Strom- und Wärmeproduktionskapazitäten auffangen können, die durch die Abschaltung der Kernkraftwerke und Ablehnung von Kohlekraftwerksneubauten verloren gehen. Strom und Wärme fallen aber nicht vom Himmel. Deshalb können neue Kraftwerke durchaus ein sinnvoller Beitrag zu den oben beschriebenen drei Zielen sein.