Wie gedenken sie die Diskrepanz zwischen benötigten und vorhandenen Kassensitzen für Psychotherapeutinnen und -therapeuten zu beseitigen?
Während Arztpraxen meist flächendeckend existieren, fehlen psychotherapeutische Praxen massiv. 2023 gab es in Deutschland ca. 48.000 approbierte Psychotherapeut*innen, aber nur 32.500 hatten eine Kassenzulassung. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung schätzt, dass rund 7.000 Kassensitze fehlen. Wartezeiten von Monaten bis teilweise sogar Jahren verschärfen psychische Erkrankungen, erhöhen Suizidrisiken und lassen viele ohne dringend benötigte Hilfe. Zudem sind Kassensitze extrem teuer, oft sechsstellig, was den Zugang zum Beruf auf Wohlhabendere beschränkt und das Problem verstärkt. Gerade in ländlichen Regionen gibt es kaum Therapieangebote. Wer sich keine private Therapie leisten kann, bleibt meist ohne Behandlung.
Jährlich sterben über 10.000 Menschen durch Suizid, besserer Therapiezugang könnte diese Zahl senken.
Eine Reform ist dringend nötig, um die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage zu verringern und allen Betroffenen rechtzeitig professionelle Hilfe zu ermöglichen.