Frage an Alexandra Dinges-Dierig von Robert S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Dinges-Dierig,
Ihre Äußerungen bei der Diskussion in der heutigen "Schalthoff live" Sendung habe ich mit Interesse verfolgt.
Unter anderem postulierten Sie, dass es für jedes Kind eine "bruchfreie Schulkarriere" geben muss.
Dem stimme ich zu, verstehe aber nicht, warum Sie dann noch immer den Bruch zwischen 4. und 5. Klasse verfechten. Widersprechen Sie sich da nicht selbst?
Mit freundlichen Grüßen
Robert Schneider
Sehr geehrter Herr Schneider,
wir haben in unserer jetzigen Schulstruktur Grundschulstandorte, die entweder mit einer Haupt- und Realschule bzw. einer Gesamtschule verbunden sind oder solche, die eigenständig sind. Manche Eltern wollen ihre Kinder lieber an einer eigenständigen Grundschule anmelden, andere wünschen für ihr Kind früh den Kontakt mit den älteren Kindern.
Deshalb planen wir hier zurzeit auch keine Änderung, verhindern es jedoch auch nicht, wenn Schulen sich zu einer Langform zusammenschließen wollen. Es ist jedoch geplant, den Übergang von Klasse 4 nach 5 durch eine intensivere Beratung der Eltern besser zu gestalten.
Brüche in Schulkarrieren von Kindern drohen vor allem dann, wenn nicht alle pädagogisch relevanten Informationen festgehalten und weitergegeben werden. Grundsätzlich ist es eine wesentliche Aufgabe der Grundschulen und der aufnehmenden Schulen den Übergang aus der Primarstufe in die Sekundarstufe verantwortungsvoll zu gestalten und zu begleiten. Der reine Wechsel eines Schulstandortes stellt jedoch für sich genommen - zumal in einer hochmobilen Gesellschaft - keinen Bruch dar.
Darüber hinaus arbeiten wir an dem Konzept der Bildungshäuser. Hierunter verstehen wir eine Einrichtung für Kinder von 0 bis 10 Jahren oder 3 bis 10 Jahren. Diese pädagogische und institutionelle Verknüpfung des vorschulischen Bereichs (KITA/Krippe) mit der Grundschule entweder in Kooperation oder Integration hat bei mir eine hohe Priorität.
Mit freundlichen Grüßen
Alexandra Dinges-Dierig