Frage an Alexander Wagner von Jörg M. bezüglich Gesundheit
Wie stellen sie sich die Pflege in der Zukunft vor?
Noch weniger Personal? Wo wollen sie mehr Personal herbekommen?
Pflegekammer soll sie kommen/bleiben?
Sehr geehrter Herr Müller,
mit der Pflege sprechen Sie ein ganz entscheidendes Thema an, bei dem es jede Menge zu tun gibt.
Zuallererst: Die Arbeit von Menschen für Menschen wird immer noch viel zu schlecht bezahlt. Wir wollen die sozialen Berufe aufwerten - das geht mit mehr Anerkennung, aber braucht auch eine bessere Bezahlung. Anders kriegen wir übrigens auch das Nachwuchsproblem gar nicht gelöst. Wenn wir den Beruf attraktiver machen, gewinnen wir auch mehr junge Menschen dafür.
Wie bekommen wir konkret mehr Personal: Mit dem Pflegeberufegesetz sind die ersten wichtigen Schritte gemacht. Trotzdem fehlt es noch an allen Ecken und Enden an Personal. Wir werden deshalb unmittelbar nach der Bundestagswahl ein Sofortprogramm aufsetzen, um die Situation sofort spürbar zu verbessern. Im Jahr 2020 wird dann ein neues und wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Bemessung der Personalbedarfe eingeführt. Unsere Politik in diesem Bereich muss stets die Würde jedes einzelnen Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Zur Frage der Pflegekammer: Klar ist, wir müssen die Strukturen innerhalb der Pflegekräfte stärken, um eine gute Interessenvertretung zu ermöglichen. Aktuell gelingt das den Gewerkschaften nicht optimal. Ob die Pflegekammer dabei für alle Beteiligten die richtige Lösung ist, muss vor allem in den Ländern entschieden werden.
Die CDU-geführte Landesregierung in Schleswig-Holstein hat sich entschieden an der Einführung der Pflegekammer festzuhalten. Deshalb wird sie kommen. Es geht jetzt darum dafür zu sorgen, dass daraus kein zahnloser Tiger, sondern eine starke Stimme der Pflegenden wird. Auch die Gewerkschaften müssen in diesem Bereich weiter gestärkt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Wagner
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