Soziale Gerechtigkeit Die Linke will eine ausbeutungsfreie Gesellschaft, welche sie demokrat. Sozialismus nennt. Haben sie eine Begriffsdefinition von Ausbeutung und von deren Größen für Deutschl.?
Es gibt bisher von Seiten der Linken keine Begriffsdefinition von Ausbeutung und auch keine Aufstellung wie viel Ausbeutung es gibt.
Wie will die Linke zur einer ausbeutungsfreien Gesellschaft bzw. politischen Mehrheiten dafür kommen, wenn sie den Menschen nicht erklären kann, was sie davon haben bzw. was es konkret für Deutschland bedeutet?
Wie viel Geld geht den Menschen verloren, welche Arbeits- und Lebenszeit müssen die Menschen dafür aufwenden? Wie hoch ist der Resourcenverbrauch dafür?
Wieso kommt in Wahlprogrammen von Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen die Begriffe Ausbeutung und Umverteilung nicht vor, obwohl dies ja in jedem Dorf, in jeder Stadt, in jeden Landkreis und in jeden Bundesland tagtäglich stattfindet?
Wie ist ihre Einschätzung dazu?
Für mich sind z.B. „leistungslose Einkommen“ Ausbeutung, weil der erzielte Gewinn/Reichtumszuwachs ohne persönliches Risiko bzw. eigene Arbeit entsteht.
Monopolgewinne/Ausbeutung z.B. d. Immobilien- und Bodenspekulation u.v.a.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre interessanten Fragen. Es gibt vielfältige Formen der Ausbeutung und DIE LINKE thematisiert sowohl „Ausbeutung“ als auch „Umverteilung“ in ihren Wahlprogrammen und Positionspapieren an mehreren Stellen. Seit jeher kritisieren wir insbesondere die ausbeuterischen Arbeits- und Lebensverhältnisse, die durch die ungebändigte Freiheit großer Konzerne, durch den grenzenlosen Reichtum für die oberen Zehntausend und durch unfaire, menschenrechtsverletzende, klima- und umweltfeindliche Handelsverhältnisse entstehen. Lohndumping, Sozialraub und der Ausverkauf öffentlichen Eigentums, all das ist Ausbeutung. Sie wird durch die herrschende Politik befeuert, indem sie Profitinteressen vor die Interessen der Mehrheit der Menschen stellt. Immer mehr Menschen werden ihrer sozialen und natürlichen Lebensgrundlagen beraubt, viele werden entwürdigt, erniedrigt und sogar versklavt – während sich andere leistungslos daran bereichern.
Wir kämpfen für eine ausbeutungsfreie Gesellschaft. Was die Menschen davon haben? Mehr Wohlstand, Freiheit und Bildung und damit mehr Gesundheit, Glück und nicht zuletzt Frieden.
Hierfür brauchen wir einen radikalen politischen Richtungswechsel. Wir brauchen eine Politik der sozialen Sicherheit und Gerechtigkeit. Und hier kommt Umverteilung ins Spiel: Wir streben eine soziale Umverteilung von oben nach unten an. Wir brauchen gerechte, ausgeglichene Verteilungsverhältnisse für den Wohlstand aller Menschen und zur Stärkung der Demokratie, weil die Verfügung über große finanzielle Mittel auch politische Macht verleiht. DIE LINKE hat eine Umverteilungskampagne 2023 gestartet. Was sie genau beinhaltet, finden Sie hier: https://www.die-linke.de/partei/parteidemokratie/parteivorstand/parteivorstand-2022-2024/detail-beschluesse-pv/umverteilungskampagne-2023/
Mit solidarischen Grüßen
Alexander Ulrich
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