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Alexander Ulrich
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Frage von Arne S. •

Frage an Alexander Ulrich von Arne S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Ulrich,

ich schreibe Ihnen weil wir heute morgen eine Idee zur Entspannung des Lehrermangels an den Schulen haben. Das wäre mit einem Schlag zu lösen, wenn man das Lehramtsstudium auf Duales Studium umstellen würde und die Praxisphasen auch für die Bachelor- und Masterstudenten in die Unterrichtszeit legen würde. Das würde auf Anhieb tausende Lehrkräfte zu Verfügung stellen. Können Sie den Vorschlag mal prüfen lassen?

Vielen Dank und viele Grüße D. A. S.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Dr. Sauer,

vielen Dank für Ihre Frage. Der Lehrermangel ist eines der fundamentalsten Probleme des deutschen Bildungssystems. Insbesondere im Grundschulbereich wird er im Laufe der nächsten sechs Jahre dramatischer als bislang angenommen. Im Jahr 2025 fehlen mindestens 26.300 Absolventen für das Grundschullehramt. Die LINKE schlägt deshalb ein auf zehn Jahre angelegtes Förderprogramm zur Anschubfinanzierung des Ausbaus der Lehramtsstudienkapazitäten an deutschen Hochschulen vor, um langfristig eine ausreichende Ausbildung von Lehrkräften sicherzustellen.
Ihren Vorschlag eines dualen Lehramtsstudiums halte ich grundsätzlich für eine gute Idee, ein solches System birgt jedoch das Risiko einer Deprofessionalisierung des Lehramtes. So kann ein Lehramtsstudierender eine Lehrkraft, die beide Phasen der Lehramtsausbildung absolviert hat, nur schwer vollwertig ersetzen. Insofern ist es fraglich, ob man Lehramtsstudierende, die in einem dualen Studium Praxisphasen in der Schule absolvieren, als "echte/vollwertige Stellen" zählen kann. Um ein Absinken der Lehrqualität und eine Überforderung der Studierenden zu verhindern, müsste ein duales System diesen folglich eine intensive Betreuung in den Praxisphasen des Studiums anbieten, um sinnvoll zu funktionieren. Das wäre insbesondere für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer von Vorteil. Viele vermissen den dringend notwendigen praktischen Bezug während des Studiums.
Natürlich würde dies aber nichts daran ändern, dass wir langfristig ausreichend Studienplätze und eine höhere gesellschaftliche und finanzielle Wertschätzung des Lehrer*innenberufes brauchen, damit junge Leute Lust haben, Lehrkräfte zu werden.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Ulrich, MdB

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