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Alexander Throm
CDU
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Frage von Irma W. •

Können Sie sich vorstellen, sich dafür einzusetzen,dass die großen Energiekonzerne verpflichtet werden,auf Privathäusern Solaranlagen zu errichten.Hausbesitzer können die Investition oft nicht tragen

Sehr geehrter Herr Throm, die Energiewende auf die Schultern der Bürger zu laden wird nicht von Erfolg sein. Am Strom verdienen Konzerne, die sollten auch dafür sorgen und die Kosten tragen. Eine Rückfrage der Versorger an ihre Kunden mit der Bitte um eine Installationserlaubnis bei Übernahme der zusätzlichen Versicherungskosten als Entschädigung für den Hausbesitzer dürfte für die Versorger mit Ihrer Datenbank kein Problem sein. Ich kann mir vorstellen, dass sich dann Hausbesitzer eher an der Energiewende beteiligen. Weitere landwirtschaftliche Flächen müssten dann nicht für Solarparks missbraucht werden. Viele Bürger verweigern sich der Klimapolitik nicht, weil sie die Dringlichkeit des Themas nicht verstehen, sondern weil sie Angst vor den Kosten haben.
Mit freundlichen Grüßen., I. W.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau W.
    
haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift. Ziel der Union ist es, bei der Energiewende für soziale Ausgewogenheit zu sorgen. Eben aus diesem Grund treten wir für eine Abschaffung der EEG-Umlage ein. Der Ausbau Erneuerbarer Energien soll in eine Haushaltsfinanzierung überführt werden. Die Förderung der erneuerbaren Energien aus Anlagen, die ab 2022 in Betrieb genommen werden, soll über Steuergelder finanziert werden. Mit diesem Systemwechsel wollen wir die Bürger entlasten und die Strompreise nachhaltig stabilisieren. 
    
Es ist sehr zu begrüßen, dass sich in den letzten Jahren ein gesellschaftliches Bewusstsein für nachhaltige Energieversorgung entwickelt hat. Eine vorsichtige oder gar ablehnende Haltung der Bevölkerung würde ich deshalb - genauso wie Sie - nicht pauschal als ablehnende Haltung gegenüber der Klimapolitik im Allgemeinen einordnen. Jede Maßnahme, aber auch jede Beteiligungsmöglichkeit in diesem Bereich muss auf Belastungen des Einzelnen, insbesondere auch auf Folgekosten, geprüft werden. Nur mit Transparenz und Weitsicht kann die Akzeptanz in der Bevölkerung, deren Rolle bei der Energiewende mindestens so wichtig ist wie die der Industrie, erhalten bleiben. Deshalb sehe ich persönlich eine Solarpflicht für private Hauseigentümer kritisch. Wir sollten jedoch darüber nachdenken, es Dritten zu ermöglichen, auf eigene Kosten Solaranlagen auf privaten Häusern zu installieren - dies gegen eine angemessene Beteiligung des Eigentümers am Erlös bzw. auch an den von Ihnen angesprochenen Versicherungskosten. Eine Verpflichtung Dritter, etwa von Konzernen, zur Errichtung von Anlagen auf Privathäusern hingegen halte ich nicht für zielführend, sondern eher für konfliktträchtig.  Es soll aber auch niemand aus finanziellen Gründen auf ein Solardach und damit auf die Teilnahme an den Erneuerbaren verzichten müssen. Deshalb plant die Union  mit dem "Deutschland-Dach" ein unkompliziert zu beantragendes KfW-Programm, mit dem jeder Eigentümer ein zinsloses Darlehen erhalten kann. Hiermit verbunden sein soll unter bestimmten Umständen eine garantierte, marktgerechte Einspeisevergütung.

Mit freundlichen Grüßen 

Alexander Throm 
 

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